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Stille Wasser. Die Freibäder bleiben bis auf Weiteres geschlossen.

© Jörg Carstensen/dpa

Leere Becken, verwaiste Liegewiesen: Freibadsaison könnte dieses Jahr in Berlin ausfallen

Die Berliner Freibäder sind startklar, aber eine Öffnung sei wegen der Pandemie derzeit „keine Option“. Vielleicht wird es ein Sommer, ohne Abkühlung.

Familien dicht an dicht auf den Liegewiesen, Kinder, die sich am Sprungturm drängen, albernde Teeniegruppen am Beckenrand – das wird es in diesem Sommer nicht geben. Die Bäderbetriebe tüfteln an Konzepten, wie die scharfen Hygieneregeln zur Eindämmung der Pandemie eingehalten werden können.

Mitte oder Ende Mai möchten sie die Freibäder zumindest eingeschränkt wieder öffnen können. Darüber entscheiden muss letztlich der Senat.

Der zuständige Sportstaatssekretär Aleksander Dzembritzki (SPD) machte den Sportstadträten der Bezirke bei einem Treffen in der vergangenen Woche wenig Hoffnung. „Die Bäder werden diesen Sommer geschlossen sein“, heißt es in einem internen Bericht des Bezirksamtes von Treptow-Köpenick, der die Ergebnisse des Treffens zusammenfasst.

Mit den Bäderbetrieben wird nach Lösungen gesucht

Auf Nachfrage erklärte Sportstadträtin Cornelia Flader (CDU), die Öffnung der Sommer- beziehungsweise Freibäder sei „im Augenblick keine Option“. Das gelte auch für die Strandbäder, die in der Regel an private Betreiber verpachtet sind. Die Hygienerichtlinien könnten nicht umgesetzt werden.

Laut Martin Pallgen, Sprecher der Senatssportverwaltung, gibt es noch keine Entscheidung über das weitere Vorgehen bei den Bädern. „Das hängt vom Infektionsgeschehen ab. Derzeit kann das keiner seriös sagen.“ In dieser Woche soll es Gespräche mit den Bäderbetrieben über mögliche Lösungen geben. Die derzeitige Eindämmungsverordnung gelte noch bis zum 10. Mai.

Hallenbäder sind schon lange geschlossen

Die Hallenbäder sind seit Mitte März wegen der Pandemie geschlossen. Die Freibäder könnten jederzeit innerhalb weniger Tage öffnen, sagte Bädersprecher Matthias Oloew. Die üblichen Winterreparaturen seien erledigt, das Wasser ausgetauscht. Nur auf das Beheizen werde verzichtet, so lange niemand kommen dürfe. Im vergangenen Jahr begann die Saison bereits am 19. April.

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Rund vier Millionen Euro an Eintrittsgeldern würde den Bäderbetrieben fehlen, wenn die Sommersaison ausfiele. Um die Besuchermenge zu steuern, könnten Online-Tickets mit Zeitfenster ausgegeben werden. Unklar ist, wie die Abstandsregeln in Duschen und Umkleiden durchgesetzt werden können. Im Wasser seien die Badegäste relativ sicher. „Das Wasser ist chloriert, das tötet Viren ab“, sagte Oloew. (mit dpa)

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