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Keith M. schlug im Gefängnis wieder zu (Symbolbild).

© Patrick Pleul/dpa

Landgericht Berlin: Keith M. wegen Gewalt in Haft verurteilt

Nach höchstmöglicher Jugendstrafe wurde der Kindermörder zum siebten Mal verurteilt. Gegen die Haftstrafe kann Keith M. Revision einlegen.

Kindermörder Keith M., der vor rund 13 Jahren den siebenjährigen Christian aus der Nachbarschaft in Zehlendorf tötete, blieb regungslos: Der 29-Jährige ist zum siebten Mal wegen Straftaten in der Haft verurteilt worden. Zwei Jahre und drei Monate Gefängnis verhängte das Landgericht am Donnerstag. M. habe zwei Mithäftlinge attackiert. Er sei der vorsätzlichen Körperverletzung schuldig, befanden die Richter.

Bereits vor einer Woche ist auf Antrag der Staatsanwaltschaft gegen Keith M. im Zusammenhang mit dem Mordverfahren eine nachträgliche Sicherungsverwahrung verhängt worden. Ein Novum: Diese Maßnahme erging in Berlin erstmals gegen einen nach Jugendstrafrecht Verurteilten. Keith M., der aus Mordlust tötete, habe seine Tat nur „mangelhaft“ aufgearbeitet, begründete ein Jugendgericht. Es sei keine „wesentliche Besserung“ bei der Bearbeitung seiner Defizite zu sehen. Er sei weiterhin hochgefährlich.

Schlägerei wegen Tabakraubs

Keith M. hatte das mögliche Haftende im April 2018 bereits vor Augen, als er wieder ausrastete. Einen Mithäftling habe er im Mai 2017 mit der Faust geschlagen, weil der ihm Tabak geklaut hatte, hieß es im jetzigen Urteil. Im zweiten Fall habe sich M. provoziert gefühlt, weil ihn der Geschädigte mit einer Tasche versehentlich berührt hatte. Keith M. habe „wie beim Fußball“ ausgeholt und das Opfer getreten.

Am 27. August 2005 hatte er den kleinen Christian zu Tode gequält. Keith M. erhielt die damals höchstmögliche Jugendstrafe von zehn Jahren. Wegen Gewalt im Gefängnis erhielt er mehrfach Haft-„Nachschlag“.

Gegen die angeordnete nachträgliche Sicherungsverwahrung, für die die juristischen Hürden sehr hoch sind, kann M. Revision einlegen. Ebenso gegen die nun verhängte Haftstrafe.

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