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Lärmbelästigung: Krach um kickende Kinder

Im Prenzlauer Berg klagt ein Anwohner gegen den Bezirk. Der Grund: spielende Kinder auf einem Sportplatz. Lärmklagen sind kein Einzelfall, so der Bezirk. Der Berliner Fußballverband hat für Klagen gegen spielende Kinder dagegen kein Verständnis.

FUSSBALL AM SENEFELDERPLATZ

Keine Trillerpfeife und kein Torjubel nach 20 Uhr – das ist die Forderung eines Anwohners vom Senefelderplatz in Prenzlauer Berg, der sich vom Spielbetrieb auf dem Sportplatz einer Grundschule in seiner Nachbarschaft gestört fühlt. Deshalb klagt er vor dem Verwaltungsgericht Berlin gegen das Bezirksamt Pankow. Der Bezirk habe seine Pflicht vernachlässigt und nicht dafür gesorgt, dass nach der offiziellen Öffnungszeit bis 20 Uhr tatsächlich Ruhe herrscht. Nun fordert er, dass der Bezirk jedes Mal, wenn nach der Schlusszeit Kinder auf dem Platz spielen, 1000 Euro Strafe zahlen soll. Außerdem will er, dass sich ein Hausmeister in der Schule einquartiert, um den Sportplatz zu überwachen. Sport- und Bildungssenatorin Lioba Zürn-Kasztanowicz (SPD) sieht der Verhandlung am 7. Mai gelassen entgegen: „Das ist nur eine von vielen Lärmklagen, mit denen wir in Prenzlauer Berg zu tun haben“, sagt sie. „Es ist unser täglich Brot, mit solchen Klagen umzugehen.“

KEIN EINZELFALL

Auch der Berliner Fußballverband (BFV), der die Interessen von 130 000 Sportlern in 400 Vereinen vertritt, hatte in der Vergangenheit öfter mit Beschwerden von Anwohnern zu tun. „In den letzten zwei Jahren hat sich die Lage aber beruhigt“, sagt BFV-Sprecher Kevin Langner. Aktuell gibt es keine Klagen gegen Vereine. Prinzipiell seien die Sportämter dafür zuständig, Nutzungszeiten zuzuteilen, so Langner. Die Vereine in seinem Verband würden diese Zeiten auch nicht überschreiten. Die Beschwerden erklärt er mit neu zugezogenen Anwohnern, die an den Lärm nicht gewöhnt sind. „Dabei sollte denen eigentlich klar sein, wo sie hinziehen.“ Da, wo Sport betrieben wird, entstehe eben auch Lärm. „Jedes Kind, das Sport macht, ist erst mal positiv zu bewerten“, so Langner. nag

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