zum Hauptinhalt
Gähnende Leere. Auch die Gemäldegalerie hat wegen des Coronavirus geschlossen.

© Christophe Gateau/dpa

Kultur in der Corona-Krise: Macht euch die Kunstwerke einfach selbst!

Keine Lust auf die gestreamte Kuratorenführung und den Virtual-Reality-Rundgang? Unsere Autorin eröffnet zu Hause ihre eigene Ausstellung.

Durch ein Museum schlendern, sich in den Details eines Gemäldes verlieren, während die andächtige Stille des Ausstellungsraums hier und da durch leises Flüstern unterbrochen wird – sind wir mal ehrlich: Das schafft keine Kuratorenführung per Livestream, kein Virtual-Reality-Rundgang.

Lange vor der Coronavirus-Krise, nämlich 1935, erklärte der Berliner Denker Walter Benjamin, dass jedes Kunstwerk eine Aura habe, die sich eben nicht reproduzieren lasse, die man nur wahrnehme, wenn man sich den Gemälden, Skulpturen, Installationen leibhaftig nähert. Die Nofretete via 3-D-Rundumansicht hätte demnach die Aura eines toten Fischs.

[Kultur auf dem Sofa, Sport im Wohnzimmer, Kochen im Homeoffice: Der Tagesspiegel begleitet Sie mit Tipps für den neuen Alltag zu Hause - besuchen Sie unsere Themenseite.]

Schwere Zeiten für alle, schwere Zeiten auch für Kunst-Liebhaber. Und fragen Sie erst mal die Museen! Die rechnen aufgrund des Lockdowns laut der Deutschen Presse-Agentur mit massiven Einbrüchen bei den Einnahmen.

Verwaist. Auch an der James-Simon-Galerie wie auf der gesamten Museumsinsel ist nichts los.
Verwaist. Auch an der James-Simon-Galerie wie auf der gesamten Museumsinsel ist nichts los.

© John MacDougall/AFP

Die Staatlichen Museen mit ihren 19 Häusern könnten monatlich etwa zwei Millionen Euro pro Einrichtung verlieren. Allein die Museumsinsel zog zuletzt gut drei Millionen Menschen pro Jahr an. Wir kommen die jetzt in möglichst direkten Kunstgenuss?

Das Getty Museum in Los Angeles hat die Menschen nun aufgefordert, Lieblingskunstwerke mit Dingen nachzustellen, die man zu Hause hat und Fotos davon ins Netz zu stellen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Erstaunlich, wie viel Ähnlichkeit labbrige Mortadellascheiben mit Dalìs zerfließenden Uhren haben! Und Otto Dix’ Porträt der Journalistin Sylvia von Harden kann jeder zum Leben erwecken, der ein rot-schwarz kariertes Holzfällerhemd und ein Cocktailglas besitzt, außerdem einen Stift, um sich ein Monokel aufzumalen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Auch ich bin schon kreativ geworden, habe aus zerschnittenen Klopapierrollen, Mehl und Butter eine Nofretete geformt. Besonders leicht war der Beuys: Eine Woche nicht die Küche geputzt – da ist sie, meine persönliche Fettecke mit Aura.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false