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Sterneköche bei der Verleihung der Michelin-Sterne 2022 für deutsche Restaurants in Hamburg.

© Marcus Brandt/dpa

Kulinarischer Dämpfer: Berlin erhält nur einen neuen Michelin-Stern

Andere Städte wie Hamburg oder München kamen bei der Preisverleihung besser weg. In der Gesamtbilanz liegt die Hauptstadt aber weiter vorn.

Unerschütterlicher Optimismus, so viele Sterne wie noch nie in Deutschland: Die Preisverleihung für den Restaurantguide 2022 in Hamburg umschiffte das Thema Ukraine ganz und gar – allerdings hat sich der Michelin aus Russland kürzlich komplett zurückgezogen.

Für Berlin, das sich selbst als deutsche Gourmetmetropole sieht, bedeutet das aktuelle Ergebnis aber kulinarisch einen herben Dämpfer – denn der Michelin hat in diesem Jahrgang nur einen neuen Stern herausgerückt, und zwar für Steven Zeidler im „Bricole“ in Prenzlauer Berg. Zwei Sterne – „Cinco“ und „Pauly Saal“ – wurden wegen Schließung gestrichen, während das „Lorenz Adlon Esszimmer“ trotz des Abgangs von Hendrik Otto seine zwei behalten darf – eine großzügige Geste in Richtung des Traditionshotels.

Andere Städte wie Hamburg, München oder Nürnberg haben sich in der Corona-Zeit schneller neu aufgestellt und für Neugründungen mehr neue Sterne eingefahren, bleiben aber in der Gesamtbilanz immer noch hinter Berlin zurück.
Bestes Berliner Restaurant ist also weiter das „Rutz“ mit drei Sternen, in der Zwei-Sterne-Liga kochen weiter „Coda,“ „Horvath“, „Tim Raue“ und „Facil“ zusammen mit dem „Lorenz Adlon“, das erst am 17. Mai mit dem neuen Chef Reto Brändli wiedereröffnet wird. Es folgen 18 Restaurants mit einem Stern.

Auch Brandenburg erhielt nur einen neuen Stern

Beim „Bib Gourmand“, dem Symbol für gute, preiswerte Küche, gab es einen Wieder- und einen Neueinsteiger, nämlich das „Colette Tim Raue“ und die „Long March Canteen“; „Kochu Karu“ und „Pastis“ wurden gestrichen, möglicherweise wegen Überschreitung der Preisgrenze.

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Auch in Brandenburg gibt es einen einzigen neuen Stern, nämlich für die „Alte Überfahrt“ mit Küchenchef Thomas Hübner in Werder, die auch mit dem „Grünen Stern“ für besonders nachhaltiges Wirtschaften ausgezeichnet wurde. Der Wegfall der Auszeichnung für das geschlossene Bayrische Haus wurde damit ausgeglichen. Das „Kochzimmer“ in Potsdam ist weiter das einzige andere besternte Restaurant im Land Brandenburg. Bundesweit beachtlich: Schloss Bensberg in Bergisch Gladbach (Küchenchef Joachim Wissler) wurde auf zwei Sterne heruntergestuft, dafür stieg Thomas Schanz vom „Schanz“ in Piesport/Mosel erstmals auf drei Sterne auf.

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