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Einer fragt nach dem Weg, der andere greift zu: Taschendiebe haben viele Tricks.

© dpa

Kriminalität in Berlin: Das ist die Masche der Trickbetrüger

Antanzen, nach dem Weg fragen, gezielt schmutzig machen, Gedrängel ausnutzen - auch in Neukölln waren die Kriminellen Weihnachten unterwegs.

Trickbetrüger sind in Berlin immer unterwegs, auch an den Weihnachtstagen. "In Süd-Neukölln haben Unbekannte mehrfach versucht, vorrangig betagte Menschen um ihre Wertsachen zu erleichtern", schreibt die Berliner Polizei. Dabei hatten sie die potentiellen Opfer per Telefon auf einen bevorstehenden Einbruch hingewiesen und unter dem Deckmantel der Polizeiarbeit Schmuck, Geld oder EC-Karten abholen wollen. In neun Fällen waren die Angerufenen nicht auf die alte Betrugsmasche hereingefallen. Einer Seniorin allerdings entlockten die Täter sämtliche Habseligkeiten.

Die Berliner Polizei warnt zudem vor verschiedenen Methoden, die Taschendiebe anwenden. Die nachfolgenden Tricks werden immer wieder bei potenziellen Opfern eingesetzt.

Der Abdeck-Trick:

Die Täter suchen Kneipen und Restaurants auf und treten an Gäste heran, die ihr Handy oder die Geldbörse vor sich abgelegt haben. Dabei halten sie etwa einen vermeintlichen Spendenaufruf oder einen Stadtplan über den Wertgegenstand, bitten um eine Spende oder eine Auskunft und stehlen dabei Handy oder Geldbeutel.

Der Antanz-Trick:

Der Täter geht spontan auf sein Opfer zu und beginnt, vor und mit ihm zu tanzen. Den dabei entstehenden Körperkontakt nutzt der Dieb, um Wertgegenstände zu entwenden.

Der Beschmutzer-Trick:

Der Dieb oder sein Mittäter beschmutzt sein Opfer gezielt zum Beispiel mit Senf oder Ketchup und hilft dann bei der Reinigung. So hat er Gelegenheit, Taschen nach Wertgegenständen abzutasten und diese zu stehlen.

Der Bettel-Trick:

Kinder halten dem Opfer in Lokalen ein Schild vor oder tollen herum, während ein anderes Kind die Ablenkung ausnutzt, um nach der auf dem Tisch oder in der Handtasche liegenden Geldbörse zu greifen.

Der Blockier-Trick:

Ein Täter geht vor dem Opfer und verlangsamt seinen Gang oder bleibt unvermittelt stehen. Ein zweiter Täter geht hinter dem Opfer, läuft auf dieses auf und nutzt den entstandenen Kontakt, um Wertgegenstände aus der Kleidung oder der Handtasche zu entwenden.

Der Drängel-Trick:

Der Täter bedrängt sein Opfer von hinten beziehungsweise seitlich oder das Opfer wird von mehreren Tätern in die Zange genommen. Durch den Körperkontakt begünstigt, können Täter Wertgegenstände aus den Taschen des Opfers entwenden.

Der Geldwechsel-Trick:

Der Täter bittet sein Opfer, eine Geldmünze zu wechseln. Während das Opfer nach Wechselgeld sucht, stiehlt der Dieb unbemerkt Geldscheine aus der Geldbörse.

Der Restaurant-Trick:

Der Taschendieb platziert in einem Restaurant seinen Stuhl direkt hinter einem Stuhl, über dessen Lehne Jacke oder Handtasche des Opfers gehängt wurde, so dass er durch seine eigene, über die Lehne gehängte Jacke, in die Taschen der Jacke oder in die Tasche des Opfers greifen kann.

Der Rolltreppen-Trick:

Der Täter drückt den Nothalte-Knopf an einer Rolltreppe, so dass diese plötzlich stehen bleibt. Die Irritation nutzend, drängen sich ein oder mehrere weitere Täter von hinten an die Opfer heran oder an ihnen vorbei. Dabei werden diese bestohlen.

Der Spendenlisten-Trick:

Die Täter treten an Passanten heran und tragen dabei eine Spendenliste für eine fiktive, angeblich wohltätige Organisation. Dabei gehen die Täter meist aufdringlich vor und verdecken dem Opfer mit der Spendenliste bewusst die Sicht zu dessen am Körper getragenen Wertgegenständen.

Selbst nach einer möglichen Geldspende treten die Täter danach noch einmal an das Opfer heran, um die Börse oder das Handy aus der Oberbekleidung oder Handtasche zu stehlen. (Tsp)

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