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Michael Müller, Regierender Bürgermeister und Berliner SPD-Chef.

© Jörg Carstensen/dpa

Koalitionsoption auf Bundesebene: Rot-Rot-Grün wirbt für Rot-Rot-Grün

Bremen steht vor R2G-Verhandlungen, auch auf Bundesebene ist die Debatte erneut entfacht. Berlins Grüne, Linke und SPD sind für eine Machtoption im Bund.

Von Sabine Beikler

Der Gesprächsfaden zwischen SPD, Grünen und Linken brach auf Berliner Ebene nie ab. Der Linkspolitiker und Pankower Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich lädt regelmäßig zu Runden ein wie vor einem Jahr, als Grünen-Parteichefin Annalena Baerbock und Juso-Chef Kevin Kühnert mit dem Rot-Rot-Grün-Befürworter Liebich über das Thema „Hoffnung Mitte-Links“ diskutierten. 

Die Debatte auf Bundesebene ist erneut entfacht, seit Bremen vor rot-rot-grünen Koalitionsverhandlungen steht. Sollte so ein Bündnis erstmals in einem westlichen Bundesland gelingen, werten dies rot-rot-grüne Befürworter als deutliches Zeichen auch für den Bund. Allerdings unterscheiden sich Grüne und Linke in ihrer Bewertung.

Für die Berliner Grünen wäre Rot-Rot-Grün im Bund eine „gute Option“, wie Fraktionschefin Antje Kapek sagte. Nur vermeiden die Grünen allzu großen Enthusiasmus. Sie pochen auf ihre Eigenständigkeit und wissen, dass ihr Erfolg auf grüne Konzepte und Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz fußt. Aber sie brauchen Machtoptionen links der Mitte, nicht nur Schwarz-Grün als Alternative zur Groko. Denn die Distanz gegenüber der FDP, der Kapek unterstellt, „gar nicht mitregieren zu wollen“, ist doch zu groß, um wirklich Gefallen an Jamaika zu finden.

Für die Linke ist eine Mitte-Links-Option im Bund die einzig realistische Machtperspektive. Die Berliner Parteichefin Katina Schubert sieht Gemeinsamkeiten in der Sozial-, Umwelt- oder Arbeitsmarktpolitik. Und sie empfiehlt der SPD einen „Befreiungsschlag“ aus der Groko.

Der Berliner SPD-Parteichef Michael Müller wirbt wie berichtet für Rot-Rot-Grün im Bund. "Natürlich ist eine Dreierkoalition immer eine größere Herausforderung als ein Zweierbündnis. Und gerade im Bund wird R2G kein Selbstläufer", sagte Müller dem Tagesspiegel: "Aber nach den Erfahrungen der letzten Jahre müssen wir diese Option endlich ernsthaft prüfen."

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