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Mann mit Aluhut und Pappschild "Verschwörungstheoretiker".

© Sebastian Gollnow/dpa

Klare Kante nicht immer einfach: Was tun, wenn der Nachbar zum Verschwörungstheoretiker wird?

Wir wollen gut mit unseren Mitmenschen zusammenleben und sind aufeinander angewiesen. Und wenn im eigenen Umfeld das Querdenken losgeht?

Von Patricia Wolf

Gerne sagen wir: Auf gute Nachbarschaft! Ob zu Hause, in unserem Kiez oder temporär auf einer Reise – gute Nachbarn sind wertvoll, mit ihnen möchte man es sich nicht verscherzen.

Wie aber verhalten Sie sich, wenn Ihr Sitznachbar im Bus keine Maske trägt? Sprechen Sie ihn an und weisen auf die Maskenpflicht hin?

Vielleicht befürchten Sie, dass Sie beschimpft werden oder der Angesprochene aggressiv reagiert. Schließlich gab es schon genug Vorfälle, bei denen so etwas mit einer blutigen Nase endete.

Zivilcourage fängt nicht erst dort an, wo jemand bedroht wird, es also eine Frage des Anstands ist, zu helfen. Sie beginnt im Kleinen: Wenn ein Typ eine Frau blöd anmacht und die sich vielleicht nicht traut, sich zu wehren. Oder zwei Männer, die Händchen halten, als „Schwuchteln“ beschimpft werden. Oder wenn an der Bushaltestelle die alte Dame plötzlich über das „Ausländerpack“ oder Obdachlose herzieht: In solchen Situationen ist es inzwischen selbstverständlich, klare Worte zu sprechen.

Kommentare erwünscht!

Wie aber reagieren Sie, wenn Ihnen plötzlich der Nachbar mit Verschwörungstheorien kommt? Oder wenn sich der Hausmeister, Vermieter, Ihr Friseur – Menschen, auf die Sie angewiesen sind oder deren Dienste Sie auch weiterhin in Anspruch nehmen möchten – als Querdenker herausstellen?

Da fällt es vielen schon schwerer, klare Kante zu zeigen. Denn anders als bei dem Mitfahrer im Bus oder der alten Dame von der Haltestelle werden Sie Ihrer Nachbarin auch weiterhin täglich im Hausflur begegnen. Und Sie möchten auch künftig von ihrem Hausmeister schnelle Hilfe erwarten können, wenn etwas klemmt.

Wie würden Sie sich verhalten? Ich bin auf Ihre Kommentare unter diesem Artikel gespannt.

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