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Wer einen Kitaplatz für sein Kind sucht, kann aktuell mit langen Wartezeiten rechnen.

© dpa

Kinder in Berlin: Kitaplatzkrise: Rückt mal ein Stück

Die Kitaträger werden gebeten, ihr Angebot an Plätzen zu erweitern. Dabei sollen auch befristete Überbelegungen genehmigt werden.

Jugendsenatorin Sandra Scheeres (SPD) hat es mehrfach angekündigt: In der aktuellen Kitaplatzkrise müssten punktuelle Überbelegungen in den Einrichtungen geprüft werden. Jetzt hat die Senatsjugendverwaltung diese Ankündigung in einem Schreiben an die Kitaträger, das dem Tagesspiegel vorliegt, konkretisiert.

Die Die Träger werden gebeten, noch im laufenden Kitajahr sehr kurzfristig ihr Angebot an Plätzen zu erweitern. In dem Schreiben betont Staatssekretärin Sigrid Klebba (SPD), dass an der Verbesserung des Personalschlüssels festgehalten werde. In Einzelfallentscheidungen könnten aber befristete Überbelegungen genehmigt werden. Wenn sich die Einrichtungen dazu imstande sehen, werden sie gebeten, einen formlosen Antrag bei der Kitaaufsicht zu stellen – unter Angabe des Grundes und der Dauer. Senatorin Scheeres weist darauf hin, dass auch mit befristeten Abweichungen vom Betreuungsschlüssel die Gruppen immer noch kleiner als vor ein paar Jahren seien.

Entzerrung der Wartelisten

Wie berichtet hat die Jugendverwaltung zudem eine „Task Force“ eingerichtet, um für besonders dringende Fälle freie Kitaplätze zu akquirieren. Wenn alle Möglichkeiten einer Kitaplatzvermittlung durch das Bezirksamt überprüft worden seien, könnten auch – befristetet bis zum 31. Juli 2018 – die Kosten für eine private Betreuung übernommen werden.

In dem Schreiben an die Träger bittet Staatssekretärin Klebba auch darum, Betreuungsverträge mit Eltern so früh wie möglich abzuschließen. Davon erhofft sich die Verwaltung eine Entzerrung der Wartelisten. Die Träger könnten zudem schon jetzt Quereinsteiger einstellen, auch wenn diese beispielsweise erst im Spätsommer mit der Ausbildung beginnen. Klebba dankt ausdrücklich den Trägern und Erziehern für ihr Engagement „trotz herausfordernder Bedingungen“.

Diese Wertschätzung hebt Torsten Wischnewski-Ruschin vom Paritätischen Wohlfahrtsverband anerkennend hervor. Er bewertet das Schreiben positiv, weil es Klarheit schaffe.

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