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Das Wahrzeichen im Schlesischen Busch: der alte Wachturm der DDR-Grenzer.

© Kitty Kleist-Heinrich

Kiezstreife unter Verdacht: Berliner Parkläufer dealen offenbar selbst mit Drogen

Eigentlich sollen sie für Sicherheit und Ordnung sorgen. Nun prüft das Bezirksamt Treptow-Köpenick Hinweise, dass Parkläufer nach Feierabend Drogen verkaufen.

Sie patrouillieren in den Berliner Parks von früh bis spät: Parkläufer sollen helfen, die Grünflächen sicherer und sauberer zu machen. In ihren grünen Westen schlichten sie Streit oder sprechen Passanten freundlich darauf an, keinen Müll liegen zu lassen. Auch geben sie Dealern zu verstehen, niemanden zu belästigen.

Nun gibt es aber Hinweise darauf, dass einige der Parkläufer am Schlesischen Busch in Treptow selbst mit Drogen dealen könnten. Die „B.Z.“ berichtete, dass ein Ordnungsamtsmitarbeiter Parkläufer dabei beobachtet habe, wie sich einige nach Feierabend am Verkauf beteiligten. Außerdem sollen sich Besucher des Parks beim Ordnungsamt über dealende Parkläufer beschwert haben.

Dem Tagesspiegel bestätigte Bezirksstadtrat Rainer Hölmer (SPD), dass seiner jetzigen Erkenntnis nach das Straßen- und Grünflächenamt vergangene Woche mündliche Hinweise erhalten habe. Die Leiterin des Straßen- und Grünflächenamtes, Ingrid Lehmann, sei diesen Hinweisen sofort nachgegangen. „Das Bezirksamt ist an einer schnellen Klärung des Sachverhalts interessiert, sollten sich die Hinweise als belastbar erweisen, wird das Straßen- und Grünflächenamt Strafanzeige erstatten“, sagt Hölmer.

Weiterhin soll es kurzfristig Gespräche zwischen dem Ordnungsamt und dem Unternehmen, bei dem die Parkläufer beschäftigt sind, geben. Dieses wird vom Straßen- und Grünflächenamt beauftragt.

„Der aktuell im Raume stehende Verdacht ist für mich aber kein Grund, das Projekt grundsätzlich infrage zu stellen“, betont Hölmer. Die Parkläufer hätten unter verschieden Aspekten Potenzial. Daher solle das Projekt auf jeden Fall über einen Zeitraum fortgeführt werden, bis sein Erfolg aussagekräftig bewertet werden könne.

Erst im Juli waren die Parkläufer in verschiedenen Bezirken gestartet, unter anderem in Treptow-Köpenick. Vier Millionen Euro stellt der Senat für das Projekt bereit. Die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz will den Einfluss der Parkläufer auf die Atmosphäre vor Ort bis zum Ende des Jahres testen. Dann soll sich entscheiden, ob sie auch weiter eingesetzt werden. Seit mehreren Jahren sind Parkläufer bereits im Görlitzer Park beschäftigt und unterstützen den dortigen Parkmanager bei der Arbeit.

Anima Müller

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