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Seit zwei Jahren bietet der Senat Türkisch AGs als Alternative zum Konsulatsunterricht an.

© dpa

Keinen Bock auf Erdogan: Türkisch-AGs des Senats werden in Berlin immer beliebter

Die Türkisch-AGs des Senats werden stark nachgefragt. Der türkische Konsulatsunterricht fällt erstmals dahinter zurück.

Nur zwei Jahre nach der Einrichtung der ersten Türkisch-AGs in Verantwortung der Bildungsverwaltung folgen diesem Angebot bereits knapp 1600 Grundschüler an 67 Schulen und damit mehr als dem etablierten Konsulatsunterricht. Dies belegen neue Vergleichszahlen, die die Bildungsverwaltung dem Tagesspiegel auf Anfrage mitteilte. Demnach nehmen am umstrittenen Angebot der Türkei nur noch 1360 Schüler teil.

Am stärksten ist die Nachfrage nach den AGs in Friedrichshain-Kreuzberg, wo über 400 Schüler Türkisch lernen: Die Schulen hatten entsprechende Gremienbeschlüsse herbeigeführt, in denen sie für das AG-Angebot eingetreten waren. Bildungstadtrat Andy Hehmke (SPD) sagte am Dienstag, er „freue sich“, dass Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) die AGs etabliert habe.

Auf Platz zwei nach Friedrichshain-Kreuzberg folgt Mitte mit knapp 350 Schülern. In Mitte gab es eine andere Situation: Der Bezirk hatte vom Konsulat Miete gefordert, worauf dieses nicht eingehen wollte. Raus ist das Konsulat auch in Reinickendorf, weil Bildungsstadtrat Tobias Dollase (CDU) entschieden hatte, ihm keine Räume mehr zur Verfügung zu stellen.

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Den Zahlen der Bildungsverwaltung ist zudem zu entnehmen, dass die Nachfrage nach dem türkischen Konsulatsunterricht seit dem Sommer 2016 um rund 40 Prozent geschrumpft ist: Damals waren dort noch knapp 2350 Schüler angemeldet. Ob der Schwund vor allem mit der repressiven türkischen Politik seit dem missglückten Putschversuch zu tun hat oder eher der Attraktivität der neuen AGs geschuldet ist, lässt sich bisher nicht sagen.

Ebenso ist unklar, inwieweit es der Botschaft gelungen ist, ihre nunmehr unterbeschäftigten Konsulatslehrer in Moscheen unterzubringen, wo sie ein ähnliches Angebot wie den Konsulatsunterricht etablieren wollten.

Um der Nachfrage nach ausgebildeten Türkischlehrern entsprechen zu können, haben Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Krach (SPD) und die Freie Universität wie berichtet verabredet, einen neuen Studiengang für Türkischlehrer einzurichten.

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