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Clanchef Arafat Abou-Chaker soll nicht akzeptiert haben, dass Bushido die Geschäftspartnerschaft lösen wollte.

© Sebastian Willnow/dpa

„Keine Polizei, das war Gesetz“: Bushido spricht im Prozess gegen Clanchef über Drohungen und Schwarzgeld

Der Rapper sagt vor dem Berliner Landgericht weiter gegen seinen Ex-Geschäftspartner Arafat Abou-Chaker aus. Der habe ihn als sein Eigentum gesehen.

Rapper Bushido packt im Prozess gegen Clanchef Arafat Abou-Chaker weiter aus - über unverhohlene Drohungen, „unfassbar viel Geld“ und Schwarzgeld ging es am Mittwoch vor dem Landgericht.

Nachdem er Arafat Abou-Chaker im September 2017 erklärt hatte, dass er die geschäftlichen Beziehungen beende, habe ihm der Clanchef bei einem Treffen zwei Monate später eine deutliche Ansage gemacht. „Wenn er herausfinden würde, dass ich irgendetwas hinter seinem Rücken mache, dann würde nicht nur eine Bombe, sondern eine Atombombe platzen“, sagte Bushido, bürgerlich Anis Ferchichi, als Zeuge. „Und ich würde ihm unfassbar viel Geld schulden.“

Seit fast zweieinhalb Monaten steht der Musiker (42) im Prozess gegen den Clanchef (44) im Zeugenstand. Mitangeklagt sind drei Brüder von Arafat Abou-Chaker. Es geht um mutmaßliche Straftaten zum Nachteil von Bushido, nachdem er sich von seinem langjährigen Geschäftspartner gelöst hatte.

Am nächsten Prozesstag am 14. Dezember soll der Rapper zu einer in der Anklage aufgeführten mutmaßlichen Attacke gegen ihn befragt werden. Arafat Abou-Chaker, der die Trennung nicht akzeptiert habe, soll ihn zu sich bestellt, ihn eingesperrt und ein Millionen-Vermögen verlangt haben.

In Clubs wurde viel Schwarzgeld kassiert

„13 Jahre war ich mit Arafat unterwegs“, sagte Bushido am inzwischen 15. Prozesstag. Jahrelang habe er sich mit dem Clanchef als Geschäftspartner bewusst auf einen bestimmten Lebensstil eingelassen. Da habe es Regeln gegeben.

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Eine davon: „Keine Polizei, das war Gesetz.“ Vor allem bei Club-Shows sei viel Schwarzgeld kassiert worden. „Arafat führte die Listen“, erzählte Bushido. Arafat Abou-Chaker habe dann „sehr viel Schwarzgeld“ in einen Schwarzbau auf dem gemeinsam erworbenen Villen-Grundstück in Kleinmachnow (Brandenburg) gesteckt. Als er ihn im Zusammenhang mit der Trennung auf das unversteuerte Geld ansprach, habe Arafat Abou-Chaker erklärt: „Circa 400.000 Euro habe ich von dir verbaut.“

Das Lächeln des Hauptangeklagten schien abfällig, als Bushido erklärte: „Ich wollte einen sauberen Cut der geschäftlichen Beziehungen.“ Arafat Abou-Chaker aber habe „die Kunstfigur Bushido als sein Eigentum betrachtet“.

Brüder des Clanchefs hätten sich eingemischt. Einer habe sich vor ihm aufgebaut und verkündet: „Es wird keinen Bushido ohne Arafat und keinen Arafat ohne Bushido geben.“

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