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Symbolbild: Ein Polizeiauto rast mit Blaulicht durch Berlin.

© imago images/Future Image

Kein Führerschein, aber Drogen im Wagen: Wie ein 25-jähriger Berliner sieben Autos zu Schrott fuhr

Erst rast er davon, dann rammt er mehrere Autos und flüchtet zu Fuß. Der Mann, der am Wochenende vor der Polizei floh, ist für die Beamten kein Unbekannter.

Sieben Autos hat er zu Schrott gefahren, eines davon sein eigenes. Ein 25 Jahre alter Berliner ohne Führerschein hat sich am Sonnabend eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei durch Kreuzberg geliefert. Sein Fluchtwagen: ein dicker, weißlackierter BMW mit 500 PS – natürlich geliehen. Auch Drogen waren wohl im Spiel. Der Fahrer ist für die Polizei kein Unbekannter.

Gegen 23 Uhr geriet der Mann am Sonnabend auf der Oranienstraße in eine Kontrolle der Polizei. Er war zuvor auffällig gefahren, teilte die Polizei mit. Als einer der Beamten ausstieg und in Richtung des BMW ging, gab der Fahrer plötzlich Gas. Er versuchte, an dem Polizeiwagen vorbeizufahren, wurde aber durch ein Manöver des Polizisten am Steuer aufgehalten. Der Fahrer legte den Rückwärtsgang ein und fuhr mit durchdrehenden Reifen Richtung Moritzplatz davon.

Mit hoher Geschwindigkeit bog er in die Luckauer Straße ein. In Höhe der Sebastianstraße krachte der Wagen gegen zwei geparkte Mercedes und einen Volvo. Dann steuerte der Fahrer seinen BMW nach links und donnerte gegen einen Toyota und zwei weitere BMW. Kurz darauf kam der schwer demolierte Wagen zum Stehen. Der Fahrer flüchtete von dort aus zu Fuß weiter, konnte aber festgenommen werden. Ein Bluttest wurde durchgeführt. Das Ergebnis des Tests war am Montag noch nicht bekannt. Insgesamt waren fünf Einsatzfahrzeuge und eine Zivilstreife an der Jagd auf den weißen BMW beteiligt.

Als die Beamten das zerbeulte Auto untersuchten, fanden sie Drogen, unter anderem Marihuana, eine Waage und Verpackungsmaterial, ein Handy und Bargeld. Es waren wohl nicht die einzigen Fluchtgründe: Der 25-Jährige besitzt keinen Führerschein, das Auto war von einer Autovermietung. Ob er selbst dort arbeitet oder den BMW geliehen hatte, ist bislang unklar.

Das Auto selbst, ein BMW M3, ist mithilfe eines Chips auf eine Motorleistung von 500 PS hochgetunt und soll laut Polizei schon häufiger durch zu schnelles Fahren und riskante Manöver aufgefallen sein.

Für die Polizei ist auch der Fahrer selbst kein Unbekannter. Wie der Tagesspiegel am Montag erfuhr, hat der Mann bereits mehrere Raubstraftaten und Drogendelikte begangen und ist darum mehrfach vorbestraft. Verbindungen ins Clan-Milieu soll er aber nicht haben. Gegen den Mann wird nun wegen mehrerer Delikte ermittelt, darunter ein illegales Autorennen, Fahren ohne Führerschein sowie unter Drogeneinfluss, Fahrerflucht und Verdacht auf Drogenhandel. jb

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