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Impfwillige sollen die aufgelisteten Praxen am besten per Telefon oder E-Mail kontaktieren.

© Jan Kroölak/dpa

Astrazeneca für alle?: Liste zeigt Berliner Ärzte, die auch Nicht-Patienten impfen

Weniger Frust bei den Impfwilligen, weniger Chaos bei den Medizinern: Eine Liste zeigt Ärzte, die sich als Anlaufstelle für die Immunisierung gemeldet haben. 

Seitdem der Berliner Senat für die Impfung mit Astazeneca die Priorisierung aufgehoben hat, bemühen sich viele Menschen um einen raschen Termin für die Immunisierung in einer Praxis. Dabei werden oft nicht nur die eigenen Ärzte kontaktiert, die Impfwillige bereits in ihren Karteien führen, sondern es werden Dutzende Mediziner im gesamten Stadtgebiet angerufen oder angemailt. Das sorgt bei den Berlinern, die Absage um Absage erhalten, für Frust und in den Praxen für erhebliche Probleme. 

"Aufgrund der massiven Nachrichtenflut mit teilweise Copy-Paste-Impfanfragen, sind wir temporär nur eingeschränkt in der Lage, die Anfragen unserer Patient*innen bezüglich Terminen, Rezepten etc. korrekt herauszufltern", heißt es etwa in der automatischen E-Mail-Antwort einer Neuköllner Arztpraxis. Andere Mediziner berichten, bei Ihnen stünden im Laufe eines Vormittags Dutzende Impfwillige ohne Ankündigung vor der Tür, was die Praxisabläufe behindere. 

Auch die Kassenärztliche Vereinigung (KV) rät dringend davon ab, sich in vielen Praxen gleichzeitig zu melden. „Dies kann zu erheblichem Organisationsaufwand führen, zum Beispiel, wenn die Personen, die einen Impftermin hatten, diesen bei anderen Praxen nicht absagen oder sich nicht aus der Warteliste streichen lassen“, sagt eine Sprecherin.

Um Impfwilligen, gerade auch Menschen ohne eigenen Hausarzt, dennoch bei der Terminsuche zu helfen, hat die KV Berlin nun eine Liste mit Praxen herausgegeben, die angeben, auch Nicht-Bestandspatienten mit Astrazeneca zu impfen und sich bereit erklärt haben, dass ihre Daten veröffentlicht werden. Sie ist auf der Website der KV im Bereich "Für Patienten" zu finden. 

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45 Praxen sind am Mittwoch auf der Liste. Die meisten davon, nämlich elf, befinden sich in Mitte, gefolgt von Charlottenburg-Wilmersdorf mit sieben. Für Spandau wird nur eine Praxis genannt, für Marzahn-Hellersdorf gar keine. Unter den Impfmedizinern sind viele Hausärzte, aber auch Gynökologen, Chirurgen oder Hals-Nasen-Ohrenärzte. 

Große Impfstofflieferung in der kommenden Woche

Die KV gibt an, die Liste von Montag bis Freitag einmal täglich zu aktualisieren. Gelistet würden nur Praxen, die von sich aus um die Aufnahme in die Tabelle gebeten hätten.

Impfwillige sollen Praxen dabei am besten per Telefon oder E-Mail kontaktieren. "Vorbeizugehen, um nachzufragen, führt zu erheblichen Störungen im Praxisbetrieb und ist insbesondere vor dem Infektionsgeschehen nicht ratsam“, sagt eine KV-Sprecherin.

[Lesen Sie mehr auf Tagesspiegel Plus: Der Weg zum Impftermin in Berlin: Ich möchte mich impfen lassen – was kann ich tun?]

In dieser Woche ist der Impfstoff von Astrazeneca in vielen Berliner Praxen bereits verspritzt, denn die Mediziner haben keinen Nachschub von dem Vakzin bekommen. Ab dem 3. Mai ist dann aber eine große Lieferung angekündigt, die Ärzten um die 100 Dosen für die Woche zusichert, mehr als die Hälfte davon Astrazeneca. 

Die Kassenärzte erwarten insgesamt in kommenden Wochen einen kräftigen Anstieg der Impfungen in der ambulanten Versorgung. Auch im Berliner Senat herrscht Zuversicht – die Hälfte der Berliner könnte im Juni die erste Impfdosis verabreicht bekommen haben. 

Bis Ende Juni soll die Hauptstadt insgesamt 3,2 Millionen Impfdosen erhalten. Davon seien laut Senat bis Ende März 760.000 Dosen geliefert worden. Von April bis Juni sollen 2,4 Millionen Impfdosen nach Berlin gehen. Davon entfielen 1,1 Millionen Dosen auf die Praxen für ihre Patienten.

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