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Wieder präsent. Ex-Innensenator Frank Henkel (CDU) wurde am Dienstag in Mitte als Kandidat seiner Partei nominiert.

© dpa

Kandidaten für Berlin-Mitte und Steglitz Zehlendorf: Henkel wird Direktkandidat in Mitte

Die Union nominiert ihre Kandidaten zur Bundestagswahl. In Steglitz-Zehlendorf wird es spannend. Karl-Georg Wellmann oder Thomas Heilmann? In Mitte gewann Frank Henkel gegen Philipp Lengsfeld.

Von Sabine Beikler

Beim ersten Showdown der Berliner CDU siegte am Dienstagabend Frank Henkel. Der Ex-Parteichef, Ex-Innensenator und Kreisvorsitzende der CDU Mitte setzte sich bei der Wahlkreiskandidatur gegen Philipp Lengsfeld durch. 45 Delegierte wählten Henkel bei einer Enthaltung mit 27 Stimmen, Lengsfeld erhielt 17 Stimmen. Die zweite wichtige Entscheidung wird es am Mittwochabend im Südwesten geben: Karl-Georg Wellmann gegen Thomas Heilmann. Das Rennen ist völlig offen, da in Steglitz-Zehlendorf die Mitglieder, die im Bezirk wohnen, den Wahlkreiskandidaten wählen werden.

Henkel ging in seiner Bewerbungsrede auf Nummer sicher: Er wolle mit seiner langjährigen Erfahrung einen „wertvollen Beitrag“ im Bundestag leisten. Der Kampf gegen organisierte Kriminalität oder die gestiegenen Einbruchszahlen dürften nicht nur regional betrachtet werden. Er habe nach der Wahlniederlage Verantwortung übernommen. „Es muss möglich sein auch mal zu scheitern ohne geächtet zu werden.“

Henkel werde am 25. März "geschlachtet"

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Lengsfeld konnte die Delegierten mit seiner Rede, in der er mehrfach auf sich als der „beste Wahlkämpfer für Mitte“ abhob, nicht überzeugen. Lengsfeld warnte die Delegierten, Henkel zu wählen. Er sei ein „defensiver“ Kandidat, der in Mitte nicht überzeugen könne. Und er prophezeite Henkel, dass er am 25. März „geschlachtet“ werde.

Philipp Lengsfeld, der Gegenkandidat Henkels
Philipp Lengsfeld, der Gegenkandidat Henkels

© Kai-Uwe Heinrich

Am 25. März tagt die Landesvertreterversammlung. Dort will sich Henkel bei der endgültigen Nominierung der CDU-Kandidaten zur Bundestagswahl für einen vorderen Listenplatz bewerben. Das wäre seine Chance, über die Landesliste in den Bundestag zu ziehen. Denn der Wahlkreis Mitte ist seit 1994 fest in sozialdemokratischer Hand und die Berliner SPD-Bundestagsabgeordnete Eva Högl hat auch aufgrund der gestiegenen Umfrageergebnisse für die SPD gute Karten, das Direktmandat zu verteidigen.

Sieben Kandidaten sind relativ sicher

In der Union wollen viele Christdemokraten nach vorn. Als Spitzenkandidatin ist die CDU-Landesvorsitzende und Staatsministerin für Kultur und Medien, Monika Grütters, gesetzt. Berlins CDU kann momentan mit maximal sechs bis sieben Mandaten rechnen, die als sicher gelten. In der auslaufenden Wahlperiode war der Landesverband mit neun Abgeordneten im Bundestag vertreten. Neben Grütters ist auf den vorderen Rängen der Landesliste auch die Neuköllner Bundestagsabgeordnete Christina Schwarzer abgesichert. Weitere Kandidaten sind Kai Wegner (Spandau), Frank Steffel (Reinickendorf), Jan-Marco Luczak (Tempelhof-Schöneberg). Auch Klaus-Dieter Gröhler (Charlottenburg-Wilmersdorf), der 2013 ein Direktmandat gewann, kämpft ebenso wie Martin Pätzold (Lichtenberg) und Gottfried Ludewig (Pankow) um einen guten Platz. Karl-Georg Wellmann und Thomas Heilmann wollen ebenfalls nach vorn auf die Liste, dies ist abhängig vom Ausgang der heutigen Nominierung.

Am Ende entscheiden die Mitglieder

Außenpolitiker Wellmann, seit 2005 im Bundestag, hat dreimal das Direktmandat im Südwesten gewonnen. „Ich habe so viel positive Rückmeldungen, dass ich mir gute Chancen auf eine deutliche Mehrheit ausrechne“, sagt Wellmann. Der Kreisvorsitzende, Landes-Vize und Ex-Senator Heilmann will sich nicht vorab äußern, sagt aber im Interview in einer Werbezeitung, die seine Unterstützer konzipierten, er wolle sich im Bund für mehr Sicherheit einsetzen. Aus dem Wellmann-Lager hört man, Heilmann sei Verlierer der Abgeordnetenhauswahl. Und das Heilmann-Lager ist sich sicher, dass acht der elf Ortsverbände ihren Kreischef unterstützen. Obs reicht? Nicht die Delegierten – die Mitglieder werden über den CDU-Kandidaten entscheiden.

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