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Will aus Schöneberg in den Bundestag: Renate Künast.

© Laurence Chaperon/promo

Update

Kampf um vordere Listenplätze: Renate Künast will wieder in den Bundestag

Wer vertritt die Berliner Grünen im Bundestag? Mindestens sieben Kandidaten bringen sich in Stellung, darunter einige Neulinge.

Von Sabine Beikler

Der Kampf um die vorderen Plätze auf der Bundestagsliste der Berliner Grünen hat begonnen. Auch wenn die Partei erst am 28. November ihre Kandidaten nominiert, bringen sich die Bewerber in Stellung.

Es wird ein Mix aus neuen und erfahrenen Kandidaten. Renate Künast wird erneut antreten. „Ich kandidiere“, sagte sie am Montag dem Tagesspiegel. Ein „neuer“ Bewerber hat auch seine Kandidatur angemeldet: Andreas Audretsch.

Die 64-jährige Grünen-Politikerin Künast war von 2001 bis 2005 Bundesministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, von 2005 bis 2013 Vorsitzende der Bundestagsfraktion. Seit 2002 ist Künast Mitglied des Bundestags.

2011 kandidierte sie in Berlin als Regierende Bürgermeisterin. Die Wahl verloren die Grünen mit 17,6 Prozent hinter der CDU und der SPD.

Seit 2002 führte Künast die Bundestagsliste der Berliner Grünen an. 2017 trat sie auf Platz drei an, um einer „Erneuerung an der Spitze“ nicht im Wege zu stehen. Künast will in Tempelhof-Schöneberg erneut als Direktkandidatin antreten.

Als Direktkandidat in Neukölln dagegen will der 36-jährige Grünen-Politiker Andreas Audretsch antreten. Audretsch ist Mitglied im Landesvorstand und hat am Montag seinem Kreisverband Neukölln seine Kandidatur für den Bundestag mitgeteilt.

Andreas Audretsch  ist seit 2009 bei den Grünen und seit 2011 im Neuköllner Kreisverband aktiv.
Andreas Audretsch ist seit 2009 bei den Grünen und seit 2011 im Neuköllner Kreisverband aktiv.

© promo

In seinem Bewerbungsschreiben, hat Audretsch ankündigt, „auch auf einem der vordersten Listenplätze“ kandidieren zu wollen. Thematisch will er den Kampf gegen Rechts, Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik und den Einsatz für die „Eine Welt“ in den Vordergrund setzen. Der Politikwissenschaftler ist seit 2009 bei den Grünen und seit 2011 im Neuköllner Kreisverband aktiv.

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Audretsch zählt zum linken Parteiflügel wie die designierte Spitzenkandidatin Lisa Paus. Die 51-jährige finanzpolitische Sprecherin der Grünen zog 2009 in den Bundestag. Sie wird in Charlottenburg-Wilmersdorf erneut als Direktkandidatin antreten. Paus wird wohl zum zweiten Mal nach 2017 auf der Landesdelegiertenversammlung Ende November auf Platz eins nominiert.

Verkehrspolitiker Stefan Gelbhaar will erneut auf Listenplatz zwei antreten. Der 43-Jährige ist Obmann im Verkehrsausschuss und Sprecher für städtische Mobilität und Radverkehr. Gelbhaar will in seinem Wahlkreis Pankow als Direktkandidat antreten.

2017 siegte Lisa Paus in einer Kampfabstimmung um den ersten Listenplatz gegen die Abgeordnete Bettina Jarasch.
2017 siegte Lisa Paus in einer Kampfabstimmung um den ersten Listenplatz gegen die Abgeordnete Bettina Jarasch.

© Paul Zinken/dpa

In Mitte wird es spannend: Özcan Mutlu, von 2013 bis 2017 Bundestagsmitglied, sagte dem Tagesspiegel, er wolle auf einem aussichtsreichen Listenplatz und als Direktkandidat in Mitte antreten. Aber auch Hanna Steinmüller, Beisitzerin im Landesvorstand, wird als Bewerberin in Mitte genannt.

Canan Bayram will erneut als Direktkandidatin in Friedrichshain-Kreuzberg antreten und wie 2017 das Direktmandat gewinnen. 2017 zogen Paus, Gelbhaar und Künast über die Liste in den Bundestag, Bayram mit dem Direktmandat in den Bundestag. 2021 könnten die Berliner Grünen laut Umfragen sechs bis sieben Mandate gewinnen.

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