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Familienministerin Franziska Giffey (SPD) unterstützte Neuköllns Bürgermeister Martin Hikel (2.v.l.) bei der Kaffee-Wette für die Kältehilfe. 

© Madlen Haarbach

Kaffee-Wette für die Neuköllner Kältehilfe: Hikel und Giffey gewinnen gegen Supermarktbetreiber

Neuköllns Bürgermeister wettete mit einem Supermarktbetreiber um eine Spende für die Kältehilfe. Dabei erhielt er Unterstützung von Franziska Giffey.

Am Ende waren es 489 Pakete Kaffee, die Menschen für die Kältehilfe in Berlin-Neukölln gespendet hatten. Damit gewann Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) haushoch gegen Supermarktbetreiber Michael Lind – der auch gleich seinen Wetteinsatz verfünffachte. 

Im zweiten Jahr in Folge hatten die beiden um die Kaffeespende gewettet. Waren es im vergangenen Jahr noch 50 Päckchen Kaffee, forderte Lind in diesem Jahr 150 Kaffeespenden als Wetteinsatz. 

„In den vergangenen Tagen wurden wir mit Spenden quasi überrannt“, sagte Hikel bei der Wetteinlösung am Dienstagabend im Rathaus. Als prominenten Überraschungsgast hatte er Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (ebenfalls SPD) dazu geladen – die gleichzeitig seine Vorgängerin als Neuköllner Bürgermeisterin war.

Giffey erhöhte die gespendeten Kaffeepäckchen um elf auf insgesamt glatte fünfhundert, die jetzt auf die Neuköllner Kältehilfestationen verteilt werden. „Ihr wisst ja, mein Herz hängt immer noch an Neukölln“, sagte Giffey, die im kommenden Jahr auch für den Neuköllner Ortsteil Rudow für die Wahlen zum Abgeordnetenhaus kandidiert. 

„Wenn diese kleine Aktion helfen kann, um Projekte hier in Neukölln zu unterstützen, die sich um Menschen ohne Obdach kümmern und die dafür sorgen, dass es ihnen wenigstens ein bisschen besser geht, dann unterstütze ich das gerne“, sagte Giffey weiter.

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Bei der Übergabe der Kaffeepäckchen im Neuköllner Rathaus war neben Supermarkt-Leiter Lind auch Gernot Zessin von der Kältehilfestation des Trägers Kubus anwesend, der stellvertretend für verschiedene Einrichtungen einen Scheck entgegen nahm. 

Supermarkt-Leiter spendet 10.000 Euro

Insgesamt spendete Michael Lind, der eine „Nahkauf“-Filiale im Harzer Kiez in Neukölln leitet, 10.000 Euro. 2.000 gehen an die Kubus-Kältehilfestation, die aktuell 15 Betten für obdachlose Männer bereit stellt, 2.000 weitere an die Kältehilfestation „Eva's Obdach“, die jede Nacht bis zu 17 Frauen aufnimmt.

5.000 Euro gehen an die Neuköllner Tee- und Wärmestube, die bedürftigen Menschen ganzjährig eine Aufenthaltsmöglichkeit, warmes Essen und die Möglichkeit zum Waschen bietet. 

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Die übrigen 1.000 Euro sollen an das Projekt „Shalom Rollberg“ des Vereins „Morus 14“ gehen, bei dem jüdische Ehrenamtliche überwiegend muslimische Kinder aus dem Rollbergkiez unterstützen. Das Projekt war kürzlich in finanzielle Schieflage geraten, nach dem eine angekündigte Finanzierung coronabedingt wegbrach. 

„Die aktuelle Situation ist für obdachlose Menschen und auch für die Betreiber der Kältehilfestation nicht ganz einfach, und deswegen freuen wir uns sehr über die Aktion und vor allem über das große Herz der Neuköllnerinnen und Neuköllner“, sagte Bezirksbürgermeister Hikel – und stellte eine ähnliche Aktion auch für das kommende Jahr in Aussicht.

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