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257 Plätze blieben in der vergangenen Woche in den Berliner Notübernachtungen frei.

© Paul Zinken/dpa

Kältehilfe für Berliner Obdachlose: „Das Ziel ist, Menschen vor dem Erfrierungstod zu retten“

Gut 1500 Notübernachtungen in Berlin - doch manche Menschen würden diese Hilfsangebote nicht annehmen, sagte Sozialsenatorin Breitenbach am Donnerstag.

Von Sabine Beikler

Die Kältehilfe in Berlin hatte in der vergangenen Woche 1521 Notübernachtungsplätze - 257 Plätze blieben frei. Durchschnittlich 252 Frauen hatten die Nacht in einer Notübernachtung verbracht.

„Wir haben sehr schnell gehandelt, um Menschen in kalten Tagen in zusätzlichen Unterkünften unterzubringen und auch sieben Hostels angemietet“, sagte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Donnerstagmorgen im Ausschuss Integration, Arbeit und Soziales. Unter anderem wurde das Sternenhaus in Reinickendorf angeboten.

Die Unterbringung tagsüber sei aufgrund der prekären Situation der Betroffenen nicht einfach. So sei der Festsaal in Kreuzberg kurzfristig zur Verfügung gestellt worden, da das Brauhaus in Mitte voll besetzt gewesen sei.

„Das Ziel der Kältehilfe ist, Menschen vor dem Erfrierungstod zu retten“, betonte Breitenbach. Wie viele Beratungsgespräche es gegeben habe, könne sie nicht sagen, da eine Auswertung fehle.

Manche Menschen würden aber diese Angebote nicht annehmen. „Viele Menschen halten es nicht mehr aus in geschlossenen Räumen oder können nicht eine Nacht ohne Drogen auskommen.“

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Flüchtlingsunterkünfte sollten für Obdachlose bereitgestellt werden. Das sei aber nicht Usus, sagte Breitenbach. Eine Reihe von Tempohomes sei freigezogen worden. „Wir wissen nicht, was auf uns zukommt“, verwies Breitenbach auf die Bedingungen unter der Pandemie.

Mit den Bezirken müsse sie verhandeln, aber es müssten auch Plätze kurzfristig zur Verfügung gestellt werden. „Ich nutze alle Möglichkeiten, um Menschenleben zu retten.“

So erreichen Sie die Berliner Kältehilfe:

Angerufen werden könnten die im Folgenden genannten Nummern von Hilfsangeboten für Obdachlose und im Notfall die Notnummern 110 (Polizei) oder 112 (Feuerwehr/Rettungsdienst).

  • Wärmebus: erreichbar ab 18 Uhr unter: 030/600 300 1010, täglich unterwegs von 18 bis 24 Uhr
  • Kältebus: erreichbar ab 20.30 Uhr unter: 0178/523 5838, täglich unterwegs von 20.30 bis 2 Uhr
  • KARUNA Sub – Taskforce für obdachlose Menschen: rund um die Uhr erreichbar unter 0157/8059 78 70
  • Hilfe Hotline für Obdachlose: erreichbar Mo-Fr 9-17 Uhr unter: 0157/80 59 78 70
  • Kältehilfetelefon: erreichbar Mo-So 19-23 Uhr unter: 030/81 05 60 425

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