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Spritzen mit Impfstoff der Herstellers Biontech und Pfizer in Berlins Erika-Hess-Eisstadion.

© Kay Nietfeld/dpa

Jetzt droht Impfstoff-Knappheit: Berlin erhält nächste Woche weniger Impfdosen

Aus einer Biontech-Ampulle werden künftig sechs statt fünf Impfspritzen gezogen. Trotzdem muss Berlin mit weniger Dosen planen.

Die Berliner Impfzentren, Pflegeheime und Kliniken in Berlin müssen sich in der nächsten Woche auf weniger Präparate von Biontech-Pfizer einstellen. Sowohl im Senat als auch unter Ärzten gibt es die Sorge, dass die reduzierten Impfstoff-Chargen mittelfristig nicht für das Personal in den Risikobereichen des Gesundheitswesens genügen – während zugleich die kürzlich entdeckten Corona-Mutationen mehr Ansteckungen bedeuten könnten.

Am Dienstag kamen in Berlin noch wie geplant 29.250 Impfdosen an – aus denen die Pharmazeuten sogar 35.000 Impfungen machen werden, weil aus einem Biontech-Fläschchen ab sofort sechs statt fünf Dosen gewonnen werden sollen. Allerdings wird die Versorgung ab nächster Woche knapper – trotz der besseren Ausnutzung des Fläschcheninhaltes.

So gilt für die Lieferung ab 25. Januar: Selbst mit der Gewinnung von sechs Impfungen aus jedem Fläschchen stehen Listen des Bundesgesundheitsministeriums zufolge nur 23.100 statt erwarteter 29.250 Impfdosen zur Verfügung. Auch in der Folgewoche wird es wohl weniger Dosen als geplant geben.

Zudem wird in Fachkreisen darauf hingewiesen, dass sich nur dann sechs Dosen aus einem Fläschchen ziehen ließen, wenn durchgehend fehlerfrei gearbeitet werde – das sei aber auch bei anderen Impfungen nicht immer zu gewährleisten.

Schon vereinbarte Termine in den drei Berliner Impfzentren – Arena, Messe, Eisstadion – werden nicht abgesagt, es werden vorerst aber weniger neue Termine gemacht.

Trotz Ausfällen wird Drei-Wochen-Frist eingehalten

An der Charité wurden am Dienstag einige Pflegekräfte und Ärzte der Covid-19-Stationen mit der zweiten Dosis versorgt. Der Impfstoff dafür war – wie in Berlin generell – eigens zurückgelegt worden.

Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) hatte am Montag gesagt, so habe man die Drei-Wochen-Frist zwischen erster und zweiter Impfspritze trotz Lieferausfällen einhalten können.

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Sie hatte das Impfmanagement der Bundesregierung deutlich kritisiert. Auch in Brandenburg gibt es Verzögerungen: Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, sie rechne damit, dass in den nächsten vier Wochen weniger geliefert werde.

Ursache der reduzierten Lieferungen sind offenbar Umbauten im belgischen Pfizer-Werk Puurs. So sollen dort höhere Produktionskapazitäten geschaffen werden.

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