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8. Januar 2022. Auch im neuen Jahr wird weiter gezündelt, hier an Autos auf einem Mieterparkplatz in Prenzlauer Berg.

© Imago/Seeliger

Jahresbilanz der Autobrände in Berlin: Nirgendwo brannten mehr Autos als in Friedrichshain-Kreuzberg

Berlin hat seine Stellung als Hauptstadt der Autozündler erneut verteidigt. Anders als in vergangenen Jahren lag 2021 aber nicht Neukölln vorne.

Brennende Autos gehören zu Berlin wie Unfälle oder Diebstähle, sie zählen zu den typischen Meldungen einer Polizeinacht. Das vergangene Jahr machte da keine Ausnahme. 426 Fahrzeuge wurden 2021 angezündet, eines mehr als im Vorjahr. Laut Landeskriminalamt brannten 281 weitere Autos durch die Hitzewirkung der Flammen im Umfeld, die Polizei nennt das "Kollateralschäden".

Als Spitzenbezirk dieser Negativstatistik hat Friedrichshain-Kreuzberg Neukölln im Jahr 2021 abgehängt: 86 Fahrzeuge wurden dort angezündet und weitere 42 beschädigt. Als mögliche Gründe der Steigerung gegenüber Vorjahren nennt die Behörde eine Brandschutzbegehung der „Rigaer 94“ im Juni und die Räumung des „Köpi-Wagenplatzes“ im Oktober. Nach beiden Ereignissen sei es zu „Resonanztaten“ mit einer Reihe von angezündeten Fahrzeugen gekommen. Einzelne Serientäter können die Statistik erheblich nach oben treiben, sie werden jedoch selten erwischt.

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Bei der Aufklärung kommt die Berliner Polizei kaum voran, auch weil die Brände viele Spuren vernichten und sich die Taten überwiegend nachts ereignen. Meistens sind die Zündler verschwunden, wenn die Flammen an einem Auto hochschlagen (T+). Im ganzen Jahr konnte nur ein einziger Tatverdächtiger ermittelt werden, den Ermittler:innen als politisch motiviert einschätzen. Im Vorjahr wurde niemand erwischt. Nur wenn Bekennerschreiben oder „entsprechende Erkenntnisse“ ermittelt werden, zählen Brände in diese Kategorie.

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37 weitere Verdächtige sollen aus anderen Gründen gezündelt haben – Motive wie Vandalismus, Versicherungsbetrug und Geltungssucht werden genannt. In den Vorjahren war auch von Pyromanen, Zerstörungswütigen und eifersüchtigen Tatverdächtigen die Rede.

Weil die Ermittlungen zu Autobränden häufig ergebnislos bleiben, schließt man von den wenigen erwischten Tätern auf den großen, unbekannten Rest. In den vergangenen sechs Jahren wurden rund 200 Verdächtige ermittelt, wie aus Anfragen der CDU hervorgeht. Stadtweit am sichersten standen Autos im vergangenen Jahr am Straßenrand von Tempelhof-Schöneberg. Dort brannten 31 Fahrzeuge.

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