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Ein Spatz sitzt auf einem Halm.

© Kira Hofmann/dpa

Jährliche Zählung des Nabu: Spatzen sind unangefochten die häufigsten Gartenvögel in Berlin

Haussperlinge sind bei der diesjährigen Zählung der Gartenvögel am häufigsten notiert worden. Zudem sind überraschend viele Mauersegler aufgetaucht.

Haussperlinge sind, wie in den vergangenen Jahren auch, bei der diesjährigen „Stunde der Gartenvögel“ in Berlin am häufigsten gezählt worden. Das teilte der Naturschutzbund Berlin (Nabu), der diese Aktion seit Jahren organisiert, mit. Insgesamt 2391 Menschen haben sich an der Zählung vom 13. bis 15. Mai beteiligt, bei der innerhalb einer Stunde Tiere in Parks, Gärten oder anderen Grünanlagen gezählt wurden. Dokumentiert wurden 49.766 Vögel.

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Überraschend hoch war 2022 die Zahl der Mauersegler. Sie lag doppelt so hoch wie ein Jahr zuvor. Pro Garten wurden im Schnitt 2,91 dieser Tiere entdeckt. Nur 2017 (3,16) und 2008 (2,96) waren mehr dieser Vögel, die ihr Leben fast nur in der Luft verbringen, gezählt worden.

Mit Ausnahme der Mauersegler nannte der Nabu keine konkreten Zahlen zu den Vögeln. Die Mauersegler liegen damit in der Rangliste an Nummer drei.

Stare wurden noch häufiger gezählt, sie liegen damit in diesem Jahr auf Platz zwei. Amseln, die bis 2017 jährlich den zweiten Rang belegt hatten, landeten nur noch auf Platz vier.

„Die Amselbestände sind in den vergangenen Jahren langsam, aber beständig zurückgegangen“, teilte der Nabu-Landesvorsitzende Rainer Altenkamp mit. „Grund für den Rückgang dürfte das Usutu-Virus sein, für das Amseln besonders anfällig sind, aber vermutlich spielt auch die Trockenheit der letzten Jahre eine Rolle.“

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Amseln sind stark von Regenwürmern als Nahrung abhängig, die sich bei Trockenheit schwer erbeuten lassen. „Noch immer ist die Amsel aber ein häufig gesichteter Vogel, um den wir uns keine Sorgen machen müssen", sagte Altenkamp.

Zu den Mauerseglern erklärte der Landesvorsitzende: „Sie kehren erst um den 8. Mai herum aus ihren Winterquartieren zurück, deshalb kann ihre Zahl bei unserer Zählaktion von Jahr zu Jahr stark schwanken.“

Mehr Mehl- und Rauchschwalben als 2021

Auch das im Vergleich zum Vorjahr sehr viel bessere Wetter sei den Vögeln zugute gekommen. Mehl- und Rauchschwalben, die ähnlich wie Mauersegler in der Luft nach Insekten jagen, wurden ebenfalls sehr viel häufiger gesichtet als 2021.

Platz fünf belegt die Kohlmeise, während die Blaumeise drei Plätze dahinter liegt. Die Bestände der Blaumeise haben sich offenbar stabilisiert, nachdem das von dem Bakterium Suttonella ausgelöste Meisensterben 2020 viele Tiere das Leben gekostet hatte. Auf den Rängen sechs und und sieben liegen Ringeltaube und Nebelkrähe.

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