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Um wirtschaftlich zu überleben, müssen auch kleine und mittlere Unternehmen den Schritt zur Digitalisierung gehen. Die Förderprämie soll ihnen dabei helfen.

© dpa

IT-Prämie für Unternehmen: Berlin steckt 80 Millionen Euro in Digitalisierung kleiner Betriebe

Ab November können kleine und mittlere Betriebe Zuschüsse beantragen, um sich zu digitalisieren. Bis zu 17.000 Euro werden pro Unternehmen gewährt.

Im Sommer war sie angekündigt, im November können kleine und mittlere Unternehmen sowie Soloselbstständige sie nun beantragen: die Digitalprämie.

Wie berichtet sind insgesamt 80 Millionen Euro in dem Topf der Senatswirtschaftsverwaltung. Das Ziel: Die kleinen Betriebe sollen mit diesen Zuschüssen die digitale Transformation bewältigen. Außerdem diene sie dazu, die wirtschaftlichen Folgen der Coronapandemie abzumildern; das Land Berlin unterstütze damit aktiv den laufenden Digitalisierungsprozess des Berliner Mittelstands, heißt es in der Förderrichtlinie, die dem Tagesspiegel vorab vorliegt.

Um in der Arbeits- und Wirtschaftswelt mitzuhalten, sind digitale Anwendungen und die Erneuerung des eigenen Geschäftsmodells heute unabdingbar.

Allerdings stünden für etliche kleinen Unternehmen dafür nicht immer ausreichend Zeit und Ressourcen zur Verfügung, "schon gar nicht, wenn das betriebliche Tagesgeschäft aufgrund von externen Einflüssen zusätzlich unter Druck steht", hieß es in der Wirtschaftsverwaltung.

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Abhilfe soll nach deren Angaben die unbürokratische Digitalprämie schaffen: Für konkrete Digitalisierungsvorhaben werden Direktzuschüsse von bis zu 17.000 Euro gewährt.

Beantragen können diese Hilfen kleine und mittlere Unternehmen aus Berlin mit bis zu 249 Beschäftigten oder hauptberuflich Soloselbstständige. Los gehen soll es ab dem 2. November.

Die Anträge können wieder online bei der Investitionsbank Berlin (IBB) gestellt werden.

Berliner Unternehmen sollen aus der Krise besser gerüstet herausgehen

„Wir nutzen die Corona-Krise als Turbo für die Digitalisierung. Die Berliner Unternehmen sollen aus dieser Krise besser gerüstet herausgehen. Ob Handwerk, Tourismus oder Dienstleistung: Wir müssen alles tun, um die Chancen der Digitalisierung in allen Wirtschaftsbereichen weiter voranzutreiben", sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne). Man helfe mit der Digitalprämie "passgenau" bei dieser Herausforderung.

Die Wettbewerbsfähigkeit kleiner und mittlerer Unternehmen werde gestärkt und somit auch die Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Berlin.

Konkret bedeutet das: Solo-Selbstständige und Unternehmen werden mit dem Geld unterstützt, um etwa an Schulungen und Weiterbildungsworkshops zur digitalen Kompetenz teilzunehmen.

Gefördert werden unter anderem Programme zur Lohn- und Zeiterfassung

Aber auch die IT-Infrastruktur und IT-Sicherheit sollen mit dem Geld gefördert werden. So können Unternehmen das Geld beispielsweise für Programme zur digitalen Lohn- und Arbeitszeiterfassung nutzen oder für die Anschaffung elektronischer Kassensysteme oder auch 3D-Drucktechnik. Ausdrücklich vermieden werden sollen "Mitnahmeeffekte", das heißt: Mal schnell eine neuere Variante des iPhones davon anschaffen, ist nicht erlaubt.

Weiterhin nicht förderfähig seien die Ausgaben für allgemeine Standard-Hardware und Standard-Software (inklusive Lizenzen) soweit kein direkter inhaltlicher Bezug zum betrieblichen Digitalisierungsvorhaben erkennbar sei und nur die Basisfunktionen erfüllt würden.

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Um sich digital besser aufzustellen, schließt die Förderung auch alle Formen der externen Beratung und Qualifizierung ein, heißt es in der Richtlinie.

Allerdings muss der Weiterbildungsanbieter eine in der Richtlinie festgelegte Zertifizierung haben oder eine Autorisierung im Rahmen des Bundesförderprogramms "go digital" vorweisen können. Der maximale Tagessatz einer externen Beratungsfirma dürfe 1000 Euro nicht übersteigen.

„Neben den zahlreichen Soforthilfe-Programmen unterstützen wir die Berliner Wirtschaft auch mit Förderungen, die in die Zukunft gerichtet sind", sagte IBB-Chef Jürgen Allerkamp. Digitalisierung sei vor der Corona Pandemie das am häufigsten genannte Thema und werde es auf Dauer bleiben. "Die Erholung der Berliner Wirtschaft hängt entscheidend davon ab, wie gut die Unternehmen in Berlin ihre Geschäftsprozesse digitalisieren.“

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