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© Thilo Rückeis

Interview: Wohin mit dem Splitt?

Nach dem Schnee kommt das große Reinemachen: Die BSR hat ihre Kräfte vorübergehend verdoppelt. Zuerst werden die 190.000 Gullys freigemacht, erklärt BSR-Sprecher Bernd Müller.

Berlin taut auf. Regen und sechs Grad plus sind angesagt. Der Schnee verschwindet, Splitt und Schmutz bleiben liegen. Wie schnell bekommen Sie die Stadt sauber?



Jetzt beginnt das große Reinemachen. Das ist nach dem langen Winter unsere nächste Herausforderung. Ab Montag sind wir dafür in zwei Schichten im Einsatz. Wie viele unserer rund 1600 hauptamtlichen Kräfte und mehr als 1500 vorübergehend angeheuerten Helfer schon mit Kehrbesen und Maschinen losziehen können, hängt allerdings davon ab, wie stark uns der Winterdienst weiter beansprucht. Schnee, Eis und Frost können ja nochmal zurückkehren. Deshalb lässt sich nicht definitiv sagen, bis wann die Stadt wieder sauber ist.

Wo wird zuallererst gekehrt?

Vorrang haben die etwa 190 000 Gullys. Das Tauwasser muss abfließen können. Doch viele Abflüsse sind durch Eisreste und Schmutz verstopft. Hier sind wir froh, wenn auch Bürger mithelfen, falls sich Gullys vor ihrer Haustür befinden. Bei den Straßen und Gehwegen haben die großen Einkaufsmeilen, die städtischen Zentren und touristischen Bereiche Priorität. Danach putzen wir auch alle anderen Straßen. Überall kommt nun massenweise zum Vorschein, was unterm Schnee und Eis verborgen war, von Hundehaufen bis zu Raketen- und Böllerresten aus der Silvesternacht.

Soll man auch private Hauszugänge und die Wege in Wohnsiedlungen schon jetzt sauber fegen?


Sie können damit anfangen, sollten aber im Auge behalten, dass ein erneuter Wintereinbruch noch jederzeit möglich ist. Das muss auch die BSR in dieser Übergangszeit täglich neu abwägen. Deshalb geben wir in unseren Recyclinghöfen noch bis zum 26. Februar gratis Splitt an die Bürger ab.

Wie wird man das Streugut bei Tauwetter wieder los?

Die Leute können Splitt in die Restmülltonne kippen oder besser: am Rand der Bürgersteige sammeln. Von dort nehmen dann unsere Kehrteams den Splitt mit.

Allein die BSR hat in diesem Winter rund 16 000 Tonnen Splitt gestreut. Was geschieht mit diesen Mengen?

Sand, Splitt und andere mineralische Stoffe werden recycelt. Sie eignen sich beispielsweise als Zusatz für Straßenbaumaterialien.

Bernd Müller (60) ist Sprecher der Berliner Stadtreinigung (BSR). Die Fragen stellte ihm Christoph Stollowsky.

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