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Internetkriminalität betrifft Privatpersonen wie Unternehmen gleichermaßen. Die Schadenssumme betrug 2018 allein in Berlin 28,5 Millionen Euro.

© Felix Kästle/dpa

Internetkriminalität: Betrug mit EC- und Kreditkarten steigt kräftig

Licht und Schatten bei der Statistik zu Internet- und Computerkriminalität in Berlin. Bei Pin-Karten ist Vorsicht geboten.

Die Zahl der Straftaten im Bereich der Internetkriminalität hat sich im Vergleich der Jahre 2017 auf 2018 deutlich erhöht. Nachdem 2017 rund 26900 Fälle von Internetkriminalität registriert worden waren, stieg ihre Zahl im vergangenen Jahr auf rund 30800 Fälle. Das geht aus einer Anfrage der FDP-Abgeordneten Bernd Schlömer hervor.

Leichter Anstieg bei Kinderpornografie

Einen leichten Anstieg verzeichneten die Strafverfolgungsbehörden im Bereich der Herstellung, Verbreitung oder des Besitzes kinderpornografischer Schriften. Die Zahl der Straftaten stieg von 154 Fällen im Jahr 2017 auf 162 Fälle im Vorjahr, die Aufklärungsquote lag bei knapp über 88 Prozent und damit nahe am Wert des Jahres 2017. Einen deutlichen Anstieg verzeichneten die Strafverfolgungsbehörden beim Betrug mit gestohlenen Zahlungskarten mit PIN. 6720 erfassten Fällen aus dem Jahr 2017 stehen 7659 Fälle im Jahr 2018 gegenüber, eine Steigerung von 14 Prozent. Gleichzeitig sank die Aufklärungsquote in diesem Bereich von 14,9 auf 12,5 Prozent.

Einen deutlichen Rückgang der Fallzahlen registrierten die Behörden im Bereich des Computerbetrugs. 455 Fällen aus dem Jahr 2017 stehen 375 Fälle im Jahr 2018 gegenüber, ein Rückgang um 18 Prozent. Ebenfalls rückläufig ist die Entwicklung der Fallzahlen im Bereich des Ausspähens von Daten - 609 statt 715 Fälle. Die Höhe der Schadenssummen im Bereich Internet- und Computerkriminalität entwickelten sich gegensätzlich. Während der Schaden durch Computerkriminalität von 31 Millionen Euro auf 25,5 Millionen Euro sank, stieg der Schaden im Bereich Internetkriminalität von 18,3 Millionen Euro auf 28,5 Millionen Euro an.

Grenzüberschreitende Kriminalität

Schlömer, der neben den Vergleichswerten der Jahre 2017 und 2018 auch die Werte der Jahre 2009 bis 2017 erfragt hatte, erklärte dazu: "Polizei und Behörden können nur dann erfolgreich in den Deliktsbereichen der Computer- und Internetkriminalität arbeiten, wenn die internationale Zusammenarbeit wesentlich gestärkt wird." Internetkriminalität sei grenzenlos, sagte Schlömer weiter, "Ermittlungshandlungen müssen scheitern, wenn ausländische Institutionen nicht mit der Berliner Polizei kooperieren." Er forderte eine stärkere Förderung neuer Techniken und Technologien, "die sowohl eine sichere Identifizierung und Authentifizierung von Kunden und Nutzern ermöglichen als auch zugleich kundenfreundlich bleiben." Angesichts der gestiegenen Fallzahlen beim Betrug mit EC- und Kreditkarten mahnte Schlömer: "Täterinnen und Tätern wird der Betrug derzeit zu leicht gemacht."

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