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Viele kleine und mittlere Unternehmen investieren in Berlin in Innovation - nicht nur auf dem Euref-Campus in Schöneberg.

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Innovationen in Berlin: Vor allem kleinere Firmen investieren viel in Neues

1,2 Milliarden Euro haben vor allem kleine und mittlere Unternehmen für Innovationen ausgegeben. Das ergab der aktuelle Bericht der Technologiestiftung.

In Berlin wird weiterhin in Neues investiert – vor allem von kleinen und mittleren Unternehmen (KMU). Das hat der aktuelle Innovationsbericht der Technologiestiftung Berlin (TSB) ergeben, dessen Ergebnisse dem Tagesspiegel vorab vorliegen. Grundlage ist die jährliche, deutschlandweite Befragung des Deutschen Instituts für Wirtschaft, anhand der die TSB seit 2013 branchenspezifische Aussagen abliest. Die Erhebung geschah im März 2020, die Zahlen geben somit das Geschehen im Jahr 2019 wieder.

Der Bericht besagt, dass zwar im Vergleich zum Vorjahr die Innovationsausgaben in Berlin 2019 um 59 Millionen Euro leicht gefallen sind. Dies könne zum Teil an internen Veränderungen bei großen Unternehmen der Chemie- und Pharmabranche liegen, die Standorte in Berlin und deutschlandweit haben, hieß es. Doch bemerkenswert sei, dass es bei den mittelständischen Unternehmen zum Teil deutliche Zuwächse gab.

„Fast 1,2 Milliarden Euro haben die kleinen und mittleren Unternehmen Berlins 2019 in Innovationen investiert. Das ist noch einmal eine Steigerung von 95 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr und mehr als ein Viertel der gesamten Investitionen“, teilte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) mit. Das mache deutlich, wie gerade die von kleinen und mittleren Unternehmen geprägte Berliner Wirtschaft sich im Innovationsbereich engagiere.

Erste Prognosen besagten, dass sich trotz der Pandemie an diesem langjährigen Trend in Forschung und Entwicklung auch zukünftig nicht viel ändern werde und die Berliner Wirtschaft überdurchschnittlich zukunftsorientiert bleibe. Mit dem Wachstum der Innovationen seien gleichzeitig die Forschungs- und Entwicklungsausgaben der Berliner Wirtschaft um rund 150 Millionen Euro auf nun 2,5 Milliarden Euro gestiegen – angeführt von den drei Branchen Pharma/Chemie/Kunststoffe, Maschinen-/Fahrzeugbau sowie Elektroindustrie.

In Berlin ist der Anteil der KMU an Innovationsausgaben um ein Viertel höher als in ganz Deutschland

In Berlin ist der Anteil der KMU an den Innovationsausgaben laut Erhebung mit rund 25 Prozent deutlich höher als im gesamtdeutschen Vergleich (14,7 Prozent). Den Großteil der Innovationsausgaben trügen aber sowohl in Berlin als auch deutschlandweit immer noch Großunternehmen wie Bayer und Siemens Energy.

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Ein Beispiel für ein kleineres Unternehmen, das in Berlin besonders in Neues investiert, ist das Unternehmen Merantix mit seinem KI-Campus in Gesundbrunnen. Die Firma hat sich auf branchenspezifische Lösungen mit Künstlicher Intelligenz spezialisiert – etwa für den Einzelhandel, die Logistik oder im Gesundheitswesen.

Was Innovationsausgaben angeht, so wird zudem der Dienstleistungssektor immer wichtiger: Während im vergangenen Jahr die Finanzdienstleistungen hervorstachen, zeige nun der Bereich Software/Datenverarbeitung ein deutliches Wachstum.

Nicolas Zimmer, Vorstandsvorsitzender der Technologiestiftung Berlin, zeigt sich jedoch überrascht, dass zwar viele Unternehmen mittlerweile die neuen digitalen Plattformen und Kommunikationskanäle für ihren Vertrieb nutzen wollen, „aber nur fünf Prozent der Befragten Themen wie Maschinelles Lernen und KI mit ihrem Veränderungspotenzial für sich als relevant einschätzen. Hier bleiben Möglichkeiten ungenutzt“.

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