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Winzige Schwebepartikel können das Infektionsgeschehen vorantreiben.

© imago/Panthermedia

Update

Infektion durch Schwebepartikel: CDU fordert Institut für Aerosol-Forschung in Berlin

Nicht nur wegen der Coronavirus-Pandemie - ein Antrag der Unionsfraktion in Berlin könnte zur Idee der "Gesundheitsstadt 2030" passen.

Die Berliner CDU fordert den rot-rot-grünen Senat auf, die Infektionsforschung in der Hauptstadt zu intensivieren. Auch angesichts der Coronavirus-Pandemie möchte die Unionsfraktion einen Antrag ins Berliner Abgeordnetenhaus einbringen: In Abstimmung mit der Charité sollen die „finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen“ geschaffen werden, um ein Institut für Aerosolforschung aufzubauen.

„Das Forschungszentrum soll als zentrale Stelle die Aufgabe der interdisziplinären Vernetzung der Aerosolforschung in Berlin übernehmen und Expertisen bündeln“, heißt es im Antrag der Union.

Sollte die CDU im September bei der Berlin-Wahl reüssieren, werde sie selbst umsetzen, was sie heute von Rot-Rot-Grün fordert. Das zumindest sagte der Wissenschaftsexperte der Union, Adrian Grasse, dem Tagesspiegel.

Aerosole sind Schwebepartikel, mit denen sich auch Sars-Cov-2-Viren durch die Atemluft verbreiten und so Infektionen vorantreiben können. „Dieses Feld ist bisher wenig erforscht“, sagt Grasse. „Daher setzen wir uns für den Aufbau eines Instituts für Aerosolforschung in Berlin ein. Mit der Charité haben wir dafür schon einen starken Partner vor Ort.“ Die Aerosolforschung betrifft Konzepte aus Physik, Medizin und Chemie.

Bundesweit anerkannte Experten zu Aerosolen sind in Berlin schon an der Technischen Universität (TU) tätig. Sinnvollerweise müssten die Fachleute in eine neue Einrichtung eingebunden werden. TU-Professor Martin Kriegel beriet in der Pandemie schon die Bundesregierung zur Ansteckungsgefahr in Räumen.

Tatsächlich passe der CDU-Vorschlag, sagen Ärzte der landeseigenen Universitätsklinik, zum Plan von Senatschef Michael Müller (SPD), wonach Berlin mit der Charité im Zentrum zur „Gesundheitsstadt 2030“ ausgebaut werden soll. Kürzlich legte der Charité-Vorstand ein Konzept vor, wonach sich jeder Campus – Steglitz, Wedding, Mitte – spezialisieren soll.

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Stimmt das Abgeordnetenhaus dem Antrag zu, wäre der Senat aufgefordert, bis 31. Mai 2021 ein Konzept vorzulegen. Die Corona-Pandemie zeige nicht nur die gesundheitlichen Risiken durch Aerosole, sondern habe „auch die damit verbundenen weitreichenden gesellschaftlichen Auswirkungen verdeutlicht“, schreibt die CDU-Fraktion. „Dabei hat sich gezeigt, dass die Akzeptanz einschränkender Maßnahmen zum Zwecke der Pandemiebekämpfung eine möglichst fundierte wissenschaftliche Grundlage voraussetzt.“

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