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Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, ist Gast bei den Medientagen Mitteldeutschland.

© Jan Woitas/dpa

„Indiskutable Stellungnahme“: Berliner Grüne attackieren ARD – Parteispitze distanziert sich

Medienpolitiker unterstellen CDU-Mitglied Strobl eine „gewisse politische Agenda“ als ARD-Programmdirektorin. Parteichefin Stahr hält das für „indiskutabel“.

Berlins Grüne distanzieren sich scharf von einem Angriff auf die ARD aus der eigenen Partei. Die Landesvorsitzende Nina Stahr teilte am Donnerstag mit: "Von den persönlichen Unterstellungen in Richtung der Programmdirektorin Christine Strobl distanziere ich mich ausdrücklich. Diese Stellungnahme ist indiskutabel und nicht Position des Landesverbandes."

Zuvor hatte die Landesarbeitsgemeinschaft Medien der Partei die Programmpläne des öffentlich-rechtlichen Senders kritisiert. Darin verpackt war auch ein scharfer persönlicher Angriff auf die neue Programmdirektorin Christine Strobl, der wohl vor allem auf ihre Parteimitgliedschaft zielt.

Man könne sich, schrieb die Landesarbeitsgemeinschaft am Mittwoch in einer Stellungnahme, „des Eindrucks nicht erwehren, dass bei der machtbewussten neuen Programmchefin der ARD, Christine Strobel (sic!), eine gewisse politische Agenda mitschwingt, wenn es darum geht, die Informationskompetenz der ARD in die reichweitenarme Sendezeit zu verdrängen, statt die politischen Magazine wieder präsenter zu machen.“

Christine Strobl ist langjähriges CDU-Mitglied, verheiratet mit dem CDU-Politiker Thomas Strobl und Tochter von Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU). Seit Mai 2021 ist Strobl neue Programmdirektorin der ARD.

Strobl wegen neuer Zeiten für ARD-Magazine in der Kritik

Sie wird zurzeit in der ARD und von der Politik scharf kritisiert, weil Politik-Magazine wie der "Weltspiegel" in unattraktive Randzeiten des Programms verschoben werden sollen. Die Sendungen sollen auf digital besser konsumierbare Formate gestutzt werden.

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Die Grünen-Landesvorsitzende stellt die Unterstellungen der Fachpolitiker ihrer Partei nun als Einzelmeinung dar. "Landesarbeitsgemeinschaften sind unabhängig, sie sprechen auch nicht für die Berliner Grünen", teilte Stahr mit.

Landesarbeitsgemeinschaften wirken vor allem inhaltlich an der Ausrichtung einer Partei mit. Laut Selbstbeschreibung ist die Arbeitsgemeinschaft für Medien ein Zusammenschluss von Fachleuten, die sich mit Medienpolitik unter grünen Gesichtspunkten befassen.

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