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Ähnlich wie beim Fest der Luftbrücke (siehe Bild) wurde auch am Donnerstagabend auf dem Flughafen Tempelhof gefeiert.

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Independence Day in Berlin: Amerikaner feiern auf dem Flughafen Tempelhof

Während Donald Trump in Washington Panzer ausstellt und Kampfflugzeuge fliegen lässt, gibt es in Berlin ein Picknick. Und der Rosinenbomber bleibt am Boden.

Im Jubiläumsjahr stand auch der Nationalfeiertag der Amerikaner ganz im Zeichen der Luftbrücke. Botschafter Richard Grenell hatte am Donnerstagabend gut 2000 deutsche und amerikanische Gäste zur Feier des Independence Day auf den Flughafen Tempelhof geladen. Allerdings hatte er eine andere Ecke gewählt als seine Vorgänger. Diesmal fand das Fest teils überdacht mehr in der Nähe der alten Abflughalle statt.

Der ehemalige Flughafen eignet sich perfekt, um neben der Unabhängigkeit auch die deutsch-amerikanische Freundschaft zu feiern, die durch die Luftbrücke in Berlin immer ein emotionales Zentrum hatte. Daran haben auch Turbulenzen nichts geändert, die es im Verhältnis beider Länder immer mal wieder gab. In den Jahren der Teilung sind so viele persönliche Freundschaften mit hier stationierten Soldaten entstanden, die teils noch bis heute anhalten.

Grenell hatte gemeinsam mit seinem Partner Matthew D. Lashey aus Anlass des 243. Tages der Unabhängigkeit zum traditionellen Picknick mit anschließendem Feuerwerk eingeladen. Ohne diese ehernen Rituale, die sie von frühester Kindheit an gewohnt sind, ist für Amerikaner ein 4. Juli kaum vorstellbar. Dazu gehören auch die Präsentation der Flaggen und das Aufführen der Nationalhymne.

Dafür war diesmal Ben Lashey zuständig, der Bruder von Grenells Partner, der Pastor in Washington D.C. ist und seine Gitarre mitgebracht hatte. Dem Anlass entsprechend war der Dresscode entspannt. Das Foto des Botschafterhundes mit Sonnenbrille auf dem Kopf gab schon auf der Einladung die Richtung vor.

Ein echter Rosinenbomber, der von Gail Halvorsen persönlich 1971 zurück nach Berlin geflogen worden ist, und ein originaler Jeep aus den 40er Jahren waren Teil einer kleinen Ausstellung „Wie aus Feinden Freunde wurden“. Als Überraschung für die Gäste hatten Botschaftsmitarbeiter kleine Fallschirme mit Hershey Bars und Jelly Beans vorbereitet, die in Erinnerung an die legendären „Candy Bomber“ im Laufe des Abends vom Dach auf die Gäste herab segeln sollten.

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