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Den Favoriten ganz nah: Mustapha El Ouartassy (mit Nasenpflaster und schwarzem Trikot) stellte sich beim Start in die erste Reihe.

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In Marzahn-Hellersdorf: Rassistischer Angriff auf Berliner Marathonläufer El Ouartassy

Am 16. April beleidigte und bedrängte ein glatzköpfiger Mann El Ouartassy auf dessen Heimweg. Als ein Nachbar dazukam, floh der Täter. Das Landeskriminalamt ermittelt.

Auf den Berliner Marathonläufer Mustapha El Ouartassy wurde am 16. April ein rassistischer Angriff verübt. Dies machte sein Verein, der VfL Fortuna Marzahn, und dessen Vorsitzende Doris Nabrowsky, am Samstag öffentlich. Zuerst hatte am Freitag die “Berliner Zeitung” darüber berichtet.

Der 30-jährige El Ouartassy hatte am 16. April seine Arbeitsstelle beim VfL Fortuna Marzahn verlassen und war auf dem Weg nach Hause. Er hörte Musik und bemerkte nicht, dass sich ein glatzköpfiger Mann mit Bierflasche in der Hand von hinten näherte. Der Mann versuchte El Ouartassy von hinten die Beine wegzuschlagen. Als dies nicht gelang, stürzte sich der glatzköpfige Mann auf El Ouartassy und soll „Hau ab Du Kanake, ich schwöre es Dir, ich bringe Dich um“ gebrüllt haben. Als ein Nachbar El Ouartassys den den Angriff mitbekam und dazustieß, floh der Täter.

Vereinsvorsitzende Doris Nabrowsky zeigte sich ob dieses Angriffs schockiert: „Dieser Angriff hat uns tief getroffen, obwohl wir wissen, dass solche Tätlichkeiten immer möglich sind“, sagte sie dem Tagesspiegel. Aus Gründen der eigenen Recherche und um die Arbeit des Landeskriminalamtes nicht zu behindern, habe sie die Informationen zum Angriff bisher zurückgehalten. „Der Täter kommt vermutlich aus dem Umfeld. Es gibt eine sehr gute Täterbeschreibung und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass er ermittelt wird“, so Nabrowsky.

Der Marokkaner Mustapha El Ouartassy war Ende 2016 nach Deutschland gekommen und hofft, auf eine Einbürgerung.
Der Marokkaner Mustapha El Ouartassy war Ende 2016 nach Deutschland gekommen und hofft, auf eine Einbürgerung.

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Mustapha El Ouartassy gehört zu den besten Marathonläufern in Deutschland. Im vergangenen Jahr lief er beim Berlin-Marathon eine Zeit von 2:14,02 Stunden. Damit belegte er Platz 26 bei den Männern und war bester Berliner. Auch dieser Erfolg führte wohl dazu, dass er zum Sportler des Jahres 2019 in Marzahn-Hellersdorf gewählt wurde.

Der gebürtige Marokkaner kam Ende 2016 nach Deutschland. Er hofft, auf eine Einbürgerung, um dann auch international für die Bundesrepublik starten zu können. Dem Tagesspiegel-Newsletter Checkpoint sagte El Ouartassy: „Ich hoffe, dass das LKA endlich aktiv wird.“ (Tsp)

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