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Justizia.

© Helmut Vogler

In eine Falle gelockt: Prozess wegen Tötung von 17-Jährigem in Berliner Hasenheide

Ein 17-Jährige wurde im Januar in einem Neuköllner Park getötet. Er soll an den Tatort gelockt worden sein. Der Prozess gegen die Angeklagten hat am Mittwoch begonnen.

Der Jugendliche hatte keine Chance, als sich zwei Schläger auf ihn stürzten. Er war laut Ermittlungen in eine Falle gelockt worden. Massive stumpfe Gewalt gegen den Kopf, heißt es in der Anklage. Die Ärzte konnten den 17-Jährigen nicht retten. Er verstarb acht Tage nach dem brutalen Angriff in der Neuköllner Hasenheide.

Für die Tat sollen vier Angeklagte verantwortlich sein – zwei als angebliche Initiatoren, zwei als mutmaßliche Mörder. Eifersucht soll Auslöser gewesen sein. Am Mittwoch begann der Prozess am Landgericht.

Drei Männer wurden aus der Haft vorgeführt, die mitangeklagte Frau ist frei. Leon F. und Jason F., 24 und 25 Jahre alt, stehen unter Mordverdacht. Den beiden weiteren Angeklagten wird Körperverletzung mit Todesfolge und Beteiligung an einer Schlägerei vorgeworfen. Falco K. und Aileen T. sollen den 17-Jährigen am 23. Januar dieses Jahres unter dem Vorwand, ein klärendes Gespräch führen zu wollen, in den Volkspark Hasenheide gelockt haben.

Im Vorfeld soll es viel Streit gegeben haben zwischen dem 22-jährigen Falco K. und dem späteren Opfer. Der 17-Jährige sei seit Kurzem mit der Ex-Partnerin von K. liiert gewesen, heißt es in der Anklage. Die Angeklagten – alle bezogen damals staatliche Hilfen – hätten verabredet, ihn in den Park zu locken, „um ihm eine Abreibung zu verpassen und ihn wegen seines provokativen Verhaltens gegenüber K. zu bestrafen“, so die Anklage.

Die mutmaßlichen Schläger hätten eine günstige Gelegenheit abgewartet und sich „einem gemeinsamen Tatplan folgend“ auf den Jugendlichen gestürzt. Schläge gegen den Kopf. Einer der Angreifer soll auch eine Glasflasche gegriffen und damit mindestens einmal „sehr wuchtig“ zugeschlagen haben. Sie hätten den Tod des 17-Jährigen billigend in Kauf genommen, hätten heimtückisch und aus niedrigen Beweggründen gehandelt, so der Vorwurf.

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Als die ersten Polizisten eintrafen, saß der 17-Jährige am Gehwegrand. Er blutete stark. „Das Verletzungsbild hat mich erschüttert“, schilderte ein Polizeibeamter im Prozess. Der Jugendliche habe nicht sprechen, aber auf Ja-Nein-Fragen reagieren können.

Vier Personen befanden sich in der Nähe. „Ein Zeugen-Pärchen machte einen geschockten, fassungslosen Eindruck, das andere wirkte fast unbeeindruckt.“ Dabei soll es sich um K. und T. gehandelt haben. Drei der Angeklagten wollen sich am 3. September äußern.

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