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Ein Wachturm überragt die Außenmauer der JVA Tegel.

© Maurizio Gambarini/dpa

Update

In Charlottenburg festgenommen: Verschwundener Serienvergewaltiger wieder in Haft

Der Anfang Juli verschwundene Mann ist gefasst worden. Da der Verdacht bestand, dass er unter Drogen stand, kam er in einen besonders gesicherten Haftraum.

Der Anfang Juli verschwundene Serienvergewaltiger Christian B. ist gefasst worden. Das bestätigte der Sprecher der Justizverwaltung, Sebastian Brux, am Freitagmorgen. Er sei am Donnerstag in Berlin festgenommen und am Abend gegen 22.30 Uhr der JVA Tegel überstellt worden, so der Sprecher.

Laut Polizei wurde der Mann nach intensiven Fahndungsmaßnahmen gegen 22 Uhr in der Krumme Straße in Charlottenburg gefasst.

Die Nacht verbrachte der Mann in einem besonders gesicherten Haftraum, in dem ausgeschlossen werden soll, dass er sich selbst oder andere gefährde, hieß es aus der Verwaltung. Es habe bei seiner Ankunft der Verdacht bestanden, dass er unter Drogen stehe beziehungsweise nicht nüchtern sei. Die Polizei habe den Mann der JVA gefesselt übergeben. Bei seiner Ankunft habe er keinen Widerstand geleistet, so der Sprecher.

"Er wird im Laufe des Tages befragt, wie es dazu kam, dass er ferngeblieben ist", sagte Brux. "Alle Lockerungen werden bis auf weiteres gestrichen." Justizsenator Dirk Behrendt (Grüne) danke der Polizei für den Fahndungserfolg.

Der unter anderem wegen Vergewaltigung zu zwölfeinhalb Jahren Haft verurteilte B. war am 8. Juli nach einem Ausgang nicht in die Sicherungsverwahrung zurückgekehrt – nach mehr als 900 Ausgängen, die er im Zuge einer 2015 erteilten Vollzugslockerung gehabt hatte.

Um die Allgemeinheit vor Straftätern zu schützen, die als besonders gefährlich eingeschätzt werden, können Gerichte eine Sicherungsverwahrung anordnen. In Berlin gibt es derzeit 52 Sicherungsverwahrte. B. hatte seine Sicherungsverwahrung in der Sozialtherapeutischen Anstalt abgesessen.

Christian B. hatte seit Juli 2003 in Spandau mehrere Frauen überfallen und vergewaltigt, wurde 2005 wegen besonders schwerer Vergewaltigung in mehreren Fällen, Geiselnahme, Raub, Körperverletzung und räuberischer Erpressung verurteilt. Die Anwältin eines der Opfer kritisierte die Behörden, dass die damaligen Opfer nicht über B.s ausbleibende Rückkehr aus dem Freigang informiert wurden.

Die "Berliner Morgenpost" hatte am späten Donnerstagabend über die Festnahme berichtet.

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