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Die beiden getöteten Polizisten Roland "Boulette" Krüger (l.) und Uwe Lieschiedd

© privat

Im Dienst in Berlin-Neukölln gestorben: Gedenktafel für getötete Polizisten wird enthüllt

Uwe Lieschied und Roland Krüger wurden im Dienst in Neukölln erschossen. Zwei Straßen tragen bereits ihre Namen, nun soll auch eine Tafel an sie erinnern.

Am Dienstagabend wollen der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik eine Gedenktafel im Rathaus Neukölln enthüllen, die an die beiden im Dienst getöteten Polizisten Roland Krüger und Uwe Lieschied erinnern soll. Nach ihnen wurden zuvor im Februar 2020 bereits Straßen benannt, die sich in der Nähe der damaligen Tatorte befinden.

Die Gedenktafel und die Umbenennung der Straßen gehen jeweils auf Beschlüsse der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung zurück, die das Andenken an die beiden Polizisten würdigen wollen. 

Beide Polizisten sind auf einem Friedhof in Buckow beerdigt. Ihre Gräber wurden bereits mehrfach unter anderem mit Hakenkreuzen geschändet

Roland Krüger, Spitzname „Boulette“, war im April 2003 getötet worden. Er stürmte an der Spitze eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) eine Wohnung in der Neuköllner Kopfstraße, um einen Libanesen wegen einer Messerstecherei unter Clan-Mitgliedern festzunehmen. Der Täter will angeblich befürchtet haben, dass ein verfeindeter Clan ihn angreifen wollte. 

Trauermarsch mit großer Anteilnahme

Er feuerte mehrfach auf die Polizist:innen, Roland Krüger wurde am Kopf getroffen und starb wenige Tage danach, ohne jemals wieder das Bewusstsein erlangt zu haben. Tausende Polizist:innen und Berliner:innen nahmen am Trauermarsch für Roland Krüger teil. Ein Teil der Kopfstraße heißt mittlerweile Roland Krüger-Straße.

[Dieser Text stammt aus dem Neukölln-Newsletter vom Tagesspiegel. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

Uwe Lieschieds Revier grenzte an die heute teilweise nach ihm benannte Morusstraße. Lieschied war Zivilfahnder. Am 17. März 2006 war er mit seinem Kollegen auf Streife im Volkspark Hasenheide unterwegs. Dabei bemerkten sie zwei rennende Männer, die eine Prostituierte ausgeraubt hatten, wie sich später herausstellte. Die Beamten forderten die Männer auf, stehen zu bleiben. Doch Mehmed E. schoss mit seiner Pistole sofort um sich – er feuerte acht Mal auf den Beamten. 

Lieschied erlitt dabei unter anderem einen Kopfschuss durch die linke Schläfe. Im Dienst war Lieschied nur, weil das Spiel seiner Freizeit-Fußballer ausgefallen war und er deshalb die Nachtschicht übernommen hatte. Uwe Lieschied lag vier Tage im Koma, am 21. März 2006 starb er. Aber auch nach seinem Tod half er anderen Menschen: Seine Organe wurden gespendet. Auch Lieschied wurde unter großer Anteilnahme der Berliner beigesetzt.

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