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Ikeas klassisches Modell: Geschäft "auf der grünen Wiese" am Stadtrand mit riesigem Parkplatz.

© imago/Scanpix

Ikea-Filialen in Berliner Innenstadt geplant: Möbelhaus will bis zu acht neue Standorte eröffnen

Der schwedische Möbelhauskette Ikea treibt in Berlin ihre Pläne für Innenstadt-Filialen voran. Geplant sind ein „XS-Store“ und bis zu sieben „Planungsstudios“

Man arbeite in Berlin an der Eröffnung eines "XS-Stores", bestätigte Ikea-Sprecherin Kim Steuerwald aus der Deutschland-Zentrale im hessischen Hofheim-Wallau dem Tagesspiegel.

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Es werde sich dabei um ein "kleines Einrichtungshaus" in zentraler Lage mit rund 8.000 bis 10.000 Quadratmeter Verkaufsfläche handeln, nahezu das gesamte Sortiment zeigen, aber nicht über Warenlager und SB-Halle verfügen werde. Zum Vergleich: Berlins größte Ikea-Filiale im Bezirk Lichtenberg verfügt über 44.000 Quadratmeter.

"Hier können die Kunden nahezu das gesamte Sortiment sehen und ausprobieren, aber nur Teile davon direkt mitnehmen", erklärte sie. Für größere Artikel gelte, dass sie im Store gekauft werden könnten und anschließend aus einem Lager nach Hause geliefert würden.

Man wollen die Möglichkeit schaffen, die Häuser zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das bedeute im Umkehrschluss, dass die Menschen die Produkte, die sie kaufen, häufig nicht mehr selbst nach Hause transportieren werden. "Daher benötigen die neuen Formate keine großen SB-Hallen, denn die Lieferung der Produkte zum Kunden kann dann von Lagern außerhalb der Citylagen erfolgen", erklärte Ikea-Sprecherin Steuerwald weiter.

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Wo genau diese Filiale eröffnen soll, verriet die Sprecherin nicht. Offenbar verfügt Ikea auch noch nicht über Zugriff auf eine geeignete Immobilie. In einem Interview mit der "Wirtschaftswoche" hatte Ikea-Deutschland-Chef Dennis Balslev gesagt, die sie würde "auf einer Hauptstraße mitten im Zentrum" eröffnen. Ortskundige wissen, dass Berlin mehrere Zentren mit Toplagen für Einzelhändler hat, darunter die City-West in Charlottenburg und die Friedrichstraße in Mitte. Vorbild für diesen geplanten "XS-Sore" sei ein im Mai eröffnetes Geschäft in Paris.

Bis zu sieben "Panungsstudios" geplant

Als zweites Format will Ikea in Berlin drei bis sieben "Plaungsstudios" einrichten, kleine Filialen, wie es sie bereits in Kopenagen und in Manhattan, im Zentrum von New York, gibt. Darin werde man sich auf einzelne Segmente, wie zum Beispiel Küche, konzentrieren und die Kunden intensiv beraten. Im Anschluss könne der Kunde seine neu geplante Küche hier bestellen.

Ohne Auto erreichbar: Blick aus dem Schaufenster eines Ikea-"Planungsstudios" für Küchen in einer Fußgängerzone im Zentrum der schwedischen Hauptstadt Stockholm.
Ohne Auto erreichbar: Blick aus dem Schaufenster eines Ikea-"Planungsstudios" für Küchen in einer Fußgängerzone im Zentrum der schwedischen Hauptstadt Stockholm.

© REUTERS/Anna Ringstrom

Berlin ist für Ikea eine der weltweit 30 Metropolen, in denen neue Konzepte entstehen - zusätzlich zu den bereits bestehenden vier Einrichtungshäusern in Schöneberg, Spandau, Lichtenberg und Waltersdorf. Letztgenannter Standort ist eigentlich ein Ortsteil der an Berlin angrenzenden Gemeinde Schönefeld. "Wir sind sehr erfolgreich mit Ikea am Stadtrand. Dieses Konzept hat uns groß werden lassen", erklärte die Sprecherin.

Man sehe aber, dass sich die Welt und damit auch das Kundenverhalten verändert: Immer mehr Menschen würden in die Städte, immer weniger Menschen ein Auto besitzen. Dieser Trend werde sich in den kommenden Jahren und Jahrzehnten weiter fortsetzen. "Wir haben daraus den Schluss gezogen, unsere Expansionsstrategie zu ändern und nun neue Touchpoints nicht mehr auf der grünen Wiese zu bauen, sondern uns dahin zu begeben, wo die vielen Menschen sind: in die Großstädte und Metropolregionen", sagte Steuerwald.

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