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Der Eingang zum Landgericht in Moabit.

© Fabian Sommer/dpa

„Ich habe gehofft, dass mir jemand hilft": Mann überfällt Autofahrer mit Machete – Betroffener sagt aus

Ein Alptraum sei es gewesen, sagt das Opfer. Nun läuft der Prozess gegen einen 37-Jährigen. Er soll in den Wagen gesprungen sein und den Fahrer erpresst haben.

Mit einer Machete bewaffnet soll Rami D. in Kreuzberg einen Autofahrer überfallen haben. Rund vier Monate nach seiner Festnahme steht der 37-Jährige seit Dienstag vor dem Landgericht – und reagierte kopfschüttelnd, als der Betroffene aussagte. „Ich wollte eine Handy-Nachricht schreiben, da riss er die Beifahrertür auf“, schilderte der 36-Jährige. „Er sprang in mein Auto, in einer Hand eine Machete.“ 

Das Opfer, ein Busfahrer, hatte am Morgen des 1. März mit seinem Auto an der Kreuzung Adalbertstraße/Kottbusser Tor gehalten. Plötzlich habe der Angeklagte die Tür geöffnet und sich auf den Beifahrersitz gesetzt, so die Staatsanwältin.

Er habe den Fahrer mit einer Machete bedroht und ihn „unter Todesdrohungen aufgefordert, loszufahren“.

Rami D. habe den Mann angewiesen, in den Segitzdamm zu fahren. In einer Parklücke habe der dann 100 Euro verlangt. „Als er in mein Auto stieg, habe ich das zuerst für einen dummen Scherz gehalten“, sagte der Busfahrer und kämpfte mit den Tränen. „Aber dann die Machete. Er machte ruckartige Bewegungen in meine Richtung.“

Ein Albtraum sei es gewesen. Er habe „gehofft, dass jemand aufmerksam wird, mir hilft“. Schließlich sei ihm die Flucht gelungen, als er halten sollte. „Ich bin raus aus dem Auto, rief um Hilfe. Er verschwand mit meiner Tasche.“ 

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Das Opfer erkannte den Mann auf der Straße

60 Euro soll D., zuletzt ohne festen Wohnsitz, erbeutet haben. Zwei Tage später wurde er gefasst. Der Busfahrer hatte ihn auf der Straße erkannt und die Polizei alarmiert.

Der Angeklagte soll damals von einem aus seiner Sicht einvernehmlichem Einsteigen gesprochen. Er soll erklärt haben, er habe den Mann für einen Kunden gehalten, der Drogen kaufen wollte oder dem es um Sex gegangen sei. Als der 36-jährige Autofahrer diese Angaben nun hörte, war er es, der kopfschüttelnd reagierte. Der Prozess geht Donnerstag weiter. 

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