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Heinrich Strößenreuther würde sich über eine Schwarz-Grüne Koalition in Berlin freuen.

© Monika Skolimowska/dpa

„Ich bin ein Fan von Schwarz-Grün“: Warum der Berliner Fahrradaktivist Heinrich Strößenreuther in die CDU eintritt

Er war bei Greenpeace und hat den Volksentscheid Fahrrad organisiert. Jetzt will der Lobbyist bei den Christdemokraten für die Verkehrswende kämpfen.

Heinrich Strößenreuther, 53, war bei Greenpeace, hat den Volksentscheid Fahrrad organisiert und will ab sofort die CDU grün färben.

Herr Strößenreuther, Sie gelten als Fahrradlobbyist und sind ab sofort Mitglied der Berliner CDU. Warum?
Ich komme aus einem christlich-bürgerlichen Haushalt und bin der Überzeugung, dass die Idee des Konservativen und die der Nachhaltigkeit viele Gemeinsamkeiten haben. Ich will Brücken bauen und Türen öffnen, auch im bislang für die CDU nur schwer erreichbaren Lager einer eher rot-grünen Klimabewegung.

Welche?
Ich bin schon immer ein Fan von Schwarz-Grün. Das Verbindende ist das, worum es mir geht, nicht das Trennende. Ich sehe da auf beiden Seiten durchaus Anknüpfungspunkte. Die will ich miteinander verbinden.

Die Berliner CDU – gerade im Abgeordnetenhaus – steht eher für eine autozentrierte Verkehrspolitik. Sind Sie Feigenblatt für eine Politik, die es so in der CDU nicht gibt?
Der Vorwurf kommt nicht überraschend, ich sehe die Gefahr oder das Risiko dafür aber nicht. Gerade Spitzenvertreter der Partei wie Kai Wegner oder auch Thomas Heilmann haben in der Vergangenheit gezeigt, dass ihnen auch der Radverkehr und die Klimaneutralität ein wichtiges Anliegen ist. Dem Ziel, diese bis 2035 zu erreichen, fühle ich mich verpflichtet. Wenn ich das Gefühl bekomme, missbraucht zu werden, muss ich überlegen, wie ich damit umgehe.

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Mit Rot-Rot-Grün wird Berlin von einer Koalition regiert, die sich den Klimaschutz und die Verkehrswende auf die Fahnen geschrieben hat. Wird sie ihrem Anspruch gerecht?
Nein. Rot-Rot-Grün hat zwar viel versprochen, davon aber wenig gehalten. 25 Kilometer Pop-up-Radwege sind ein Witz und nichts, worauf man stolz sein könnte. Wichtig ist mir: Die Verkehrswende muss als gemeinsames Projekt betrachtet werden, einzelne Verkehrsteilnehmer sollen sich nicht gegenseitig populistisch oder ideologisch angreifen. Dafür will ich werben.

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