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Auch die SPD-Politikerin Dilek Kolat besuchte 2015 die Alevitische Gemeinde in Berlin-Kreuzberg.

© dpa/Bernd von Jutrczenka

Exklusiv

Humboldt-Universität zu Berlin: Aleviten bekommen eigenen Lehrstuhl

Die in der Türkei diskriminierte, vergleichsweise liberale Strömung des Islam erhält eine Juniorprofessur in Berlin. So sieht es der unveröffentlichte Hochschulvertrag des Senats vor.

Auch die Aleviten sollen nach Tagesspiegel-Informationen in Berlin bald lehren dürfen. Das sieht der Entwurf des Hochschulvertrags 2018 des rot-rot- grünen Senats vor. Darin heißt es: „Die Humboldt-Universität zu Berlin richtet (...) nach Etablierung des Instituts für islamische Theologie eine Juniorprofessur für Alevitische Studien ein. Über deren institutionelle Anbindung ist noch gesondert zu entscheiden.“ Das Land werde „Mittel zur Verstetigung der Professur“ stellen. Der alevitische Lehrstuhl wird also nicht im Institut für islamische Theologie, sondern eigenständig – vermutlich bei den Kulturhistorikern – untergebracht. Unter Politikern und Religionsfunktionären wird das als Bekenntnis für die liberale, obrigkeitskritische Minderheit im Islam gewertet. Viele Sunniten, etwa der umstrittene türkische Moscheeverband Ditib, lehnen Aleviten ab. Allein in Berlin leben schätzungsweise 70.000 Aleviten, viele von ihnen sind Kurden aus der Türkei.

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