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Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit und sein Lebensgefährte Jörn Kubicki beim Hoffest am Roten Rathaus.

© dpa

Hoffest beim Regierenden Bürgermeister: Wowereit lässt feiern

Die vergangenen Monate gab’s nicht viel zu lachen für den Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit. Zum Glück gibt’s ja das Hoffest.

Zwei Spitzen gönnt er sich am Ende dieses Tages doch noch. „Vorhin im Hauptausschuss hat die Politik versucht, mich aufzumischen“, erzählt der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit am Mittwochabend in seiner Begrüßungsansprache beim 14. Hoffest im Berliner Rathaus den 3500 Gästen. Deshalb gehe ein besonderer Gruß „an meine geliebte Opposition“. Der versammelten Hauptstadtpresse bescheinigt er mit beißender Ironie, ihm mit ihrem Optimismus morgens immer wieder Freude zu bereiten.

Ansonsten gibt er sich betont launig. Begrüßte beim Rundgang mit seinem Partner Jörn Kubicki vor der Rede besonders herzlich Innensenator Frank Henkel und Staatsministerin Monika Grütters: „Ach, ihr beede wieder.“ Und freut sich ganz offensichtlich darüber, das mit Rainer Maria Kardinal Woelki zum ersten Mal ein echter Kardinal beim Fest ist und außerdem Bischof Markus Dröge und sein Vorgänger Wolfgang Huber gekommen sind. Eine geballte Ladung geistlicher Beistand in schwierigen Zeiten, deren kontroverse Themen auf dem Hoffest durchaus Gesprächsthema sind – beispielsweise der aktuelle Koalitionszwist. „Die Politik ist immer dabei“, sagte Henkel. Es sei aber auch schön, mal in ganz anderer Atmosphäre darüber zu sprechen.

Wowereit sieht „lauter lächelnde Gesichter“

Die Fraktionschefin der Grünen, Ramona Pop, sagt, es habe schon Diskussionen gegeben, ob man hingehen solle. Für sie gehört es aber auch dazu, dass man sich mal bei anderen Gelegenheiten austauscht. „Die Politik spielt hier schon eine Rolle, aber nicht in der Schärfe der parlamentarischen Auseinandersetzung.“ Auch sie kann sich eine Spitze nicht verkneifen. „Als charmanter Gastgeber sollte Wowereit nicht über seine Gäste herfallen“, kommentiert sie die Rede. An deren Schluss immerhin sieht Wowereit „lauter lächelnde Gesichter“, was zu seinem persönlichen Motto des Abends passt: „Think positive.“ Dem schließt sich seine alte Kontrahentin Renate Künast indirekt an: „Beim Hoffest scheint die Sonne. Das macht Hoffnung für die Stadt.“

Auch diesmal haben einige Demonstranten die Gäste begrüßt, die gegen Wowereit sind und für einen neuen BER-Standort. Hartmut Mehdorn lässt das unangefochten. „Alles friedlich“, sagt er fest und begibt sich auf die Suche „nach einer fetten Currywurst“.

Der Regierende strebt in die Unterwelt

Lob gibt es von Wowereit für Mitgastgeberin Melanie Bähr, der Geschäftsführerin von Berlin Partner, die nach ihrem anstrengenden Einsatz bei der China-Reise hier mit über 100 Kooperationspartnern herausragende Arbeit geleistet habe. Berlin zeigt sich an diesem Abend nicht nur am Himmel von der Sonnenseite. Im kulinarischen Zelt präsentiert Hans-Peter Wodarz mit Spitzenköchen, was die Stadt Gourmets zu bieten hat.

Auszüge aus ihrem Programm bieten unter anderem der Friedrichstadt-Palast, und das Chamäleon-Varieté. Auch die Komische Oper, die Deutsche Oper,und der Berliner Kneipenchor präsentieren Nummern auf dem ausschließlich von Sponsoren organisierten Fest. Danach, zu vorgerückter Stunde, strebt der Regierende in die Unterwelt: Er lädt auch seinen von der Küste angereisten Amtskollegen und Parteifreund, Hamburgs Ersten Bürgermeister Olaf Scholz, zur Disco in den Kellergewölben des Roten Rathauses ein.

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