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Ab dem 1. Januar 2015 wird der Automat 2,70 Euro verlangen, um einen Einzelfahrschein auszuspucken. Das will der VBB heute beschließen.

© dpa

Update

Höhere Fahrpreise in Berlin ab 2015: Die nächste Preiserhöhung im Nahverkehr ist beschlossen

Fahrten mit Bussen und Bahnen werden teurer. Das hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg heute beschlossen. Der Fahrgastverband kritisiert die Entscheidung.

Angekündigt war sie schon lang – nun wurde sie förmlich beschlossen: die nächste Preiserhöhung im Nahverkehr. Das Fahren mit Bahnen, Bussen und Fähren soll vom 1. Januar an um durchschnittlich 2,3 Prozent teurer werden. Ausgedacht haben sich dies, wie berichtet, die Verkehrsbetriebe der Region. Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) hat die neuen Preise heute genehmigt. Dies sagte die VBB dem Tagesspiegel.

Zum ersten Mal wurden die Preise nach einem Index festgelegt. Er berücksichtigt neben dem Anstieg der Lebenshaltungskosten, der zuletzt extrem gering war, auch die Entwicklung bei den Diesel- und Strompreisen.

Obwohl es auch dort zuletzt keine Preissprünge nach oben gab, steht am Ende der Rechnung für die neuen Nahverkehrspreise ein Anstieg um 2,3 Prozent. Bei der vorangegangen Erhöhung zum 1. August 2013 war das Fahren sogar um durchschnittlich 2,8 Prozent teurer geworden.

Die Monatskarte kostet in Zukunft 79,50 Euro

Der Durchschnittspreis wird nach komplizierten Rechenmethoden ermittelt. Preise für einzelne Positionen liegen oft weit darüber. Jetzt soll etwa eine Einzelkarte fürs Stadtgebiet (Tarif AB) um zehn Cent teurer werden und dann 2,70 Euro kosten. Das sind 3,8 Prozent mehr. Das Ticket für Berlin und das Umland (Tarif ABC) soll statt 3,20 Euro künftig 3,30 Euro kosten; drei Prozent mehr als bisher. Die Monatskarte fürs Stadtgebiet soll um 1,9 Prozent steigen und künftig 79,50 Euro kosten; für den ABC-Bereich ist ein Anstieg von 97 Euro auf 98,50 Euro geplant – 1,5 Prozent mehr als bisher.

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Dass die Preise eineinhalb Jahre lang stabil geblieben waren, ist der Landtagswahl in Brandenburg zu verdanken. Dort wollte man vorher die Wähler nicht mit höheren Tarifen im Nahverkehr verstimmen. Auch in Berlin war die sonst übliche jährliche Erhöhung vor Wahlen schon ausgesetzt worden. Die nächste Abstimmung über die Fahrpreishöhe findet übrigens planmäßig 2016 statt.

Fahrgastverband: Preise schon jetzt zu hoch

Der Fahrgastverband Igeb ist gegen eine Tariferhöhung. Die Fahrpreise seien schon heute – gemessen an dem in Berlin verhältnismäßig geringen Einkommen – zu hoch. Dies habe bereits dazu geführt, dass es in Berlin, trotz Rekordwerten bei der BVG und der S-Bahn, im Vergleich zu anderen Großstädten relativ wenige Fahrten je Einwohner gebe. In Wien, wo es weit günstiger ist, Bahn und Bus zu fahren, sei der Wert doppelt so hoch.

Für Fahrgäste gibt es aber auch Verbesserungen – und das sogar gratis. Bei der Fahrplanauskunft im Internet gibt es nun auch Auskünfte zu nicht funktionierenden Aufzügen. Zunächst bei der S-Bahn und dem VBB, demnächst auch bei der BVG. Möglich wurde dies durch eine Zusammenarbeit mit dem Verein Sozialhelden.

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