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Blick auf das Terminal des Hauptstadtflughafens BER.

© Britta Pedersen/dpa

Hauptstadtflughafen: BER-Südbahn wird trockengelegt

An den Kabelschächten der BER-Südbahn soll die fehlende Drainage eingebaut werden. Die Eröffnung 2020 sei nicht in Gefahr, sagt Chef Lütke Daldrup.

Am BER wird noch mal gebuddelt: Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup will einen neuen Schildbürgerstreich um den künftigen Hauptstadt-Airport vermeiden, wenn im nächsten Jahr die angegriffenen Elektrokabel an der neuen südlichen Start- und Landebahn ausgetauscht werden. Aber vorher, so versicherte Lütke Daldrup am Dienstag im BER-Sonderausschuss des Brandenburger Landtags in Potsdam, werde an den Kabelschächten für die Befeuerung der Start- und Landebahn die bislang fehlende Drainage eingebaut.

„Danach kommen die Kabel rein, in eine trockene Umgebung.“ Er habe auch keine Erklärung, warum trotz des lehmigen Untergrundes bei der Errichtung der Anlagen 2010/2011 statt einer Drainage wasserdurchlässige Kabelschächte errichtet wurden, die auf Versickerung setzten. Die Folge: „In den Schächten stand jahrelang Wasser“, sagte er. „Wir realisieren jetzt die eigentlich naheliegende technische Lösung.“ Man wolle diese Arbeiten vor der BER-Inbetriebnahme erledigt haben, um es nicht 2022/2023 in den Nachtstunden erledigen zu müssen.

Die zeitlichen Puffer sind aufgebraucht

Zur Lage auf der BER-Baustelle, wo weiterhin die Mängel bei der Brandmeldeanlage und den Kabeln als besonders „kritisch“ gelten, versicherte der Flughafenchef: „Aus unserer Sicht ist der Eröffnungstermin Oktober 2020 nicht gefährdet.“ Das gelte auch für den Fall, dass der Tüv-Rheinland mit seiner Einschätzung Recht behalten sollte, wonach die für die Bauabnahmen vorgeschriebenen Wirk- und Prinzipprüfungen wohl erst im August/September 2019 beginnen können. Der Flughafen selbst geht dagegen weiterhin von einem Beginn der Prüfungen im Mai/Juni 2019 aus, wie Lütke Daldrup sagte. Die für die Kabel zuständige Firma ROM sei inzwischen mit 140 Mitarbeitern auf der Baustelle.

Erst müssen die Mängel beseitigt sein, dann der für die Abnahme zuständige Tüv eine Freigabe der Anlagen testieren, ehe über die Wirk- und Prinzipprüfungen nachgewiesen werden muss, dass alle technischen Anlagen auch im Zusammenspiel funktionieren. Nach Worten von Lütke Daldrup sind dafür „40 Tage vorgesehen“. Das heißt aber auch, dass bei diesen Tests keine gravierenden Probleme mehr auftreten dürfen. Wie berichtet, wird es immer enger, den BER-Starttermin zu halten, zeitliche Puffer sind weitgehend aufgebraucht. Dagegen versicherte Lütke Daldrup, es gebe noch Reserven. „Der ORAT-Probebetrieb beginnt erst im April 2020.“

Aufsichtsratschef Rainer Bretschneider verwies darauf, dass die Flughafengesellschaft mit Tegel und Schönefeld jährlich 100 Millionen Euro erwirtschafte. „Wir können Flughafen“, sagte Bretschneider. „Nur mit dem Bauen hapert’s noch. Aber auch da werden wir besser.“ 

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