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Berliner Spitze. Dieser Hochhaus-Entwurf stammt von Architekt Christoph Langhof.

© Simulation: Christoph Langhof

Hardenbergplatz am Bahnhof Zoo: Ringen um Wolkenkratzer und Tiefgarage geht weiter

Unten Fahrräder, oben ein Hochhaus: Architekten und AG City werben erneut für ihre Pläne zur Neugestaltung des Hardenbergplatzes. Die Senatsbauverwaltung kontert postwendend.

Die Arbeitsgemeinschaft City will die Ideen eines Wolkenkratzers auf dem Hardenbergplatz und einer Tiefgarage darunter neu aufleben lassen. Vor dem Bahnhof Zoo sollten nur noch BVG-Busse halten, sagte der Architekt Hans-Joachim Paap vom Büro Gerkan, Marg und Partner (GMP) beim Workshop des Vereins zum Thema „Wachsende Stadt City West“. Der Verein vertritt die Geschäftsleute in der westlichen Innenstadt.

Die Tiefgarage sei "absolut angemessen", heißt es

Das Architektenbüro hat für den Hardenbergplatz ein Konzept erstellt. Die Tiefgarage dort sei „absolut angemessen“, sagte Paap, für 400 unterirdische Parkplätze „ist der Bedarf da“. Ein Tiefgeschoss könne für Fahrräder reserviert werden. Die Vision des Architekten Christoph Langhof für ein Hochhaus, das 209 Meter messen soll, hat GMP in den Entwurf integriert. Der Platz sei dafür groß genug. Kritisch sieht Paap die Imbiss- und Verkaufspavillons vor dem Bahnhofseingang an der Hardenbergstraße. Diesen Bereich müsse man „aufräumen“ und „freimachen“. Taxis sollten künftig in der Jebensstraße stehen. Bisher sei der Hardenbergplatz nur eine „riesige Verkehrsbrache“ im „Dornröschenschlaf“.

Senatsbaudirektorin Lüscher bevorzugt eine breite Baumallee

Aber die Politik hat in den vorigen Jahren sowohl die Tiefgarage als auch das Hochhaus abgelehnt. Senatsbaudirektorin Regula Lüscher bekräftige dies am vergangenen Freitag erneut. Man werde die Umsteigeangebote der BVG so dicht wie möglich am Bahnhofsgebäude konzentrieren, die Taxistände in die Jebensstraße verlagern und zu alledem "eine hohe Aufenthaltsqualität" am Hardenbergplatz schaffen, betonte sie. Deshalb wolle man die Pkw- und Reisebusstellplätze reduzieren und eine breite Baumallee anlegen. Ein Hochhaus würde die dafür vorgesehenen Flächen durch seinen hohen Platzbedarf zu sehr einschränken. Hochhäuser seien aber in unmittelbarer Nähe zum Hardenbergplatz auf beiden Seiten der Hertzallee geplant. Die Tiefgarage lehnt Lüscher ab, weil diese aus ihrer Sicht "wirtschaftlich nicht tragfähig ist".

Eine baldige "Standortkonferenz" soll Lösungen aufzeigen

Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) will bald zur „Standortkonferenz“ über die Neugestaltung des Hardenbergplatzes einladen. Ihre Verwaltung bevorzugt die im Jahr 2014 vorgestellten Entwürfe zweier Stadtplanungsbüros, auf die sich auch Regula Lüscher bezieht. Für Autos würde es nur noch 70 statt 220 Parkplätze geben. Die Zufahrt an der Hardenbergstraße wäre Bussen und Taxis vorbehalten. Der übrige Verkehr soll über die Jebensstraße und Hertzallee fließen. Die Verkaufspavillons müssten auch nach diesen Plänen weichen.

Einig scheinen sich alle darin, dass der Hardenbergplatz ein idealer Ort für neue Mobilitätskonzepte wie Car- und Bikesharing oder E-Mobilität werden kann.

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