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Im Frauenhaus finden Frauen vorübergehend ein neues Zuhause.

© Doris Spiekermann-Klaas

Häusliche Gewalt: Berliner Senat will Hilfe für Frauen verstärken

Immer mehr Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, leiden unter psychischen Problemen. Deswegen will der Senat sein Hilfsangebot erweitern.

Der Berliner Senat will die Hilfen für Frauen, die Opfer häuslicher Gewalt wurden, verstärken. Eine von Frauensenatorin Dilek Kolat (SPD) in Auftrag gegebene Studie ergab, dass das Berliner Unterstützungsnetz zwar gut sei, aber unter anderem die Hilfen für psychisch-kranke oder -belastete, behinderte und suchtkranke Frauen sowie für Kinder ausgebaut werden müssten. Nach Kolats Angaben haben inzwischen rund 50 Prozent der von Gewalt betroffenen Frauen akute psychische Probleme. Diese bräuchten besondere Unterstützung, die die Frauenhäuser alleine nicht leisten könnten, sagte Kolat. 2014 wurden laut Gewaltstatistik rund 15 250 Frauen Opfer häuslicher Gewalt, rund vier Prozent weniger als im Vorjahr.

Ein Problem ist zudem, dass Frauen aufgrund des angespannten Wohnungsmarktes immer länger in den Frauenhäusern bleiben. Vor fünf Jahren blieben zwölf Prozent der Frauen länger als drei Monate im Frauenhaus, im vergangenen Jahr waren es bereits 20 Prozent. Aus diesem Grund sollen Frauen unterstützt werden, eine eigene Wohnung zu finden und auf eigenen Füßen zu stehen. Derzeit finanziert der Senat sämtliche Hilfseinrichtungen – Frauenhäuser, Zufluchtswohnungen, Beratungsstellen sowie BIG-Hotline, unter der Gewaltvorfälle gemeldet werden können – mit rund 6,8 Millionen Euro, ab dem kommenden Jahr gibt es 800 000 Euro mehr.

Die BIG-Hotline ist rund um die Uhr unter 030/611 03 00 zu erreichen. Die Beratung ist auf Wunsch anonym.

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