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Direkt  am Tesla-Areal (links) vorbei führt ein Anschlussgleis zur Hauptstrecke Berlin-Frankfurt

© Jörn Hasselmann

Grünheide ist erste Gigafactory, die per Zug beliefert wird: Der Schotter für Tesla kommt auf Schienen angerollt

Die Baustelle des US-Konzerns wird jetzt umweltfreundlich mit der Bahn beliefet. Das Areal hat eine sehr gute Anbindung – zumindest für den Güterverkehr

Den ersten Güterzug feierten die Tesla-Fans bei Twitter: „Heute Schotter, morgen das Modell Y“. Tatsächlich brachte am Mittwoch ein erster langer Zug große Mengen Schotter auf die Baustelle des geplanten Automobilwerks.

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Die richtig gute Nachricht kommt nun von der Brandenburger Landesregierung: „Tesla hat erklärt, am Standort Grünheide anders als an den übrigen Gigafactory-Standorten auch den Schienengüterverkehr nutzen zu wollen.“ Es ist also die einzige der, inklusive Grünheide, vier Gigafactories, die auch mit Zügen beliefert wird. Zwei der Fabriken befinden sich in den USA, die dritte in China.

Diese Antwort bekam jetzt der Grünen-Abgeordnete Clemens Rostock auf eine Anfrage zu Tesla. Zuletzt waren Zweifel laut geworden, ob Tesla die umweltfreundliche Anbindung über die Schiene überhaupt nutzen will.

Tesla-Hauptwerk wird – trotz Schienenanbindung – nur von Lastwagen beliefert

Als Argument galt, dass das Tesla-Hauptwerk in den USA trotz Schienenanbindung nur von Lastwagen beliefert wird, auch die fertigen Modelle werden per Lastwagen verteilt. So hatte es der ehemalige Bahnmanager Hans Leister in einem Gutachten für die Brandenburger Linken-Fraktion beschrieben.

Die Partei hatte deshalb eine „Verkehrswende“ auch für Tesla gefordert – die nun in Form von Schotterzügen kommt. Nachdem die Kiefernbäume unter dem Protest einiger Umweltschützer abgeholzt wurden, ist das Grundstück zuletzt planiert worden.

Das Gelände bei Grünheide ist sehr gut per Schiene angebunden. Der Gleisanschluss zum Güterverkehrszentrum Freienbrink führt am Rande über das Werksgelände. Das Gleis zweigt von der Hauptstrecke Berlin-Erkner-Fürstenwalde-Frankfurt (Oder) ab. Es gehört nicht der Deutschen Bahn, sondern einem privaten Unternehmen, der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH.

Die Schienenanbindung ist hier besonders gut

Nach deren Angaben ist das Gleis drei Kilometer lang, es gibt mehrere Aufstellgleise für lange Züge. Dies ist schon etwas Besonderes in Brandenburg, da in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten die meisten Anschlussgleise als unrentabel gekappt wurden.

Allerdings ist auch das Gleis nach Freienbrink zuletzt nicht mehr genutzt worden. Die Firmen, die sich auf dem riesigen Areal angesiedelt haben, werden mit Lastwagen beliefert. Nach Angaben der Brandenburger Landesregierung gibt es auf der Hauptstrecke Berlin-Frankfurt(-Warschau) noch freie Kapazitäten für zusätzliche Züge. Wie genau Tesla den Gütertransport abwickeln wolle, stehe noch nicht fest, heißt es in der Antwort der Landesregierung.

Tesla bekommt eigene Anschlussstelle an die A10

Geplant ist aber auch eine temporäre zusätzliche Anschlussstelle an die Autobahn A10 „als Werkszufahrt“, wie das Land gerade mitteilte. Diese soll durch Tesla finanziert werden. Mittelfristig sei eine echte Anschlussstelle „Freienbrink-Nord“ geplant, diese dann bezahlt vom Bund.

Auf dem riesigen Areal ist Platz für mehrere lange Güterzüge.
Auf dem riesigen Areal ist Platz für mehrere lange Güterzüge.

© Jörn Hasselmann

Weniger gut steht es bislang mit dem Personenverkehr zum Werk. Zwar liegt Tesla direkt an der am stärksten frequentierte Regionalexpress-Linie in der Region, dem RE1 (Magedburg-Berlin-Frankfurt). Doch es sind sechs Kilometer bis Erkner, von dort fährt die S-Bahn alle zehn bis 20 Minuten nach Berlin und der RE1 alle 30 Minuten.

Der RE braucht 32 Minuten bis Hauptbahnhof, die S-Bahn 45 Minuten. Der kleine Haltepunkt Fangschleuse liegt zwar näher am Werk, zu Fuß ist es aber auch zu weit. Bislang sind keine Pläne bekannt geworden, den Bahnhof Fangschleuse zu verlegen oder die S-Bahn über Erkner hinaus zu verlängern. Aus Sicht des Fahrgastverbands Igeb wäre eine Anbindung von Tesla nach Erkner per Bus am sinnvollsten, eine S-Bahn gilt als illusorisch.

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In dieser Woche hatten Bahn und Landesregierung mitgeteilt, die S-Bahn von Blankenfelde bis Rangsdorf zu verlängern. So soll das große Industriegebiet in Dahlewitz mit einem eigenen Bahnhof „Rolls-Royce“ angebunden werden. Seit 1993 produziert das britische Unternehmen dort mit mehr als 2000 Mitarbeitern  Flugzeugturbinen, zudem gibt es mehrere andere große Unternehmen dort. 

ie berichtet, plant Tesla in Grünheide 2800 Kfz-Stellplätze für Mitarbeiter. Nach Angaben der Brandenburger Landesregierung sind in einer ersten Stufe 3000 Arbeitsplätze geplant, bis zu 8000 könnten es nach einem Ausbau werden.

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