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An Weihnachten gibt es viele gute Grüne zum Spenden.

© Bernd Thissen/dpa

Gründlich über Organisationen informieren: Worauf man beim Spenden achten sollte

Die Adventszeit rückt näher und damit auch verbunden Aufrufe zum Spenden für den guten Zweck. Doch: Woher weiß man, wem man guten Gewissens spenden kann?

Dörte Elß ist Vorstand der Verbraucherzentrale Berlin e. V. An dieser Stelle gibt sie wöchentlich Tipps rund um den Verbraucherschutz. Weitere Verbraucherthemen finden Sie hier.

An Berliner Haustüren werden sie in diesem Jahr wohl angesichts der aktuellen Situation kaum klingeln. Aber am Telefon, auf der Straße oder im Internet sind sie nun wieder sehr aktiv, wo sich die Adventszeit nähert: die Spendensammler.

Wohl und Wehe liegen hier stets dicht beieinander, denn nicht immer handelt es sich um seriöse Wohltäter, die sich um die Allgemeinheit sorgen. Bevor Sie einer Organisation etwas spenden, sollten Sie sich gründlich über diese informieren, um nicht das Opfer gemeiner Betrüger zu werden. Die einfache Bitte um die Zusendung eines Jahresberichtes kann unseriöse Sammler beispielsweise bereits in Verlegenheit bringen. 

Dörte Elß ist die Chefin der Verbraucherzentrale Berlin.
Dörte Elß ist die Chefin der Verbraucherzentrale Berlin.

© Doris Spiekermann-Klaas TSP

Spendenorganisationen nehmen häufig kommerzielle Adresshändler in Anspruch und beziehen Anschriften durch Preisausschreiben oder von Versandhändlern. Die Wahrscheinlichkeit, dass Sie wieder angeschrieben werden, wenn Sie bereits gespendet haben, ist also groß. Postalische Bitten um eine Spende sollten Sie auf Kennzeichen unseriöser Werbung überprüfen. Daten und Fakten dürfen nicht fehlen und übertriebene Emotionalität sollte Sie misstrauisch machen.

Auf Internetseiten das Impressum überprüfen

Haben abgebildete Fotos einen erkennbaren Bezug zum Spendenzweck? Werden transparente Einblicke in die Spendenverwendung gegeben? Dies sind gute Anzeichen dafür, dass Sie es hier mit einer glaubwürdigen Organisation oder einem seriösen Verein zu tun haben. Die Anerkennung als gemeinnützig ist ebenfalls ein Indiz dafür. 

Internetseiten sind oft professionell gestaltet und suggerieren Seriosität. Sie sollten Ihr Urteil aber nicht nur von visuellen Eindrücken abhängig machen. Dass im Impressum ein Ansprechpartner sowie eine ordentliche Adresse genannt werden, ist wichtig. Im Zweifel sollten auch Informationen anderer Quellen im Netz über die jeweilige Organisation und ihre Aktivitäten recherchiert werden. 

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Vorsicht auch bei Spendenaufrufen über soziale Medien. Die Bankverbindung zur Überweisung wird fast immer hochemotional eingebettet. Hinweise darauf, ob es sich tatsächlich um ein wohltätiges Anliegen handelt, fehlen meist. 

Es gibt ein Siegel zur Orientierung

Besonders prüfen sollten Sie Fördermitgliedschaften, da Sie sich hier oft lange binden und das gespendete Geld häufig eher die Ausgaben für Werbung und Verwaltung deckt. Sie können die Verpflichtung auch meistens nicht innerhalb von zwei Wochen einfach widerrufen. Wenn Sie förderwürdige Organisationen suchen, helfen Ihnen die vom Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) vergebenen Siegel bei der Orientierung. 

Vielleicht schauen Sie sich aber auch erst einmal in Ihrer Umgebung um. Ihr Berliner Lieblingsrestaurant oder das kleine Theater um die Ecke freuen sich gerade jetzt ganz sicher über Ihre Spende. Vielleicht können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Gastronomie und Kultur der Adventszeit dann schon ein wenig zuversichtlicher entgegensehen.

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