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Ursula Meyer vom Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg und Baustadtrat Hans Panhoff stellen das neue Parkkonzept vor.

© Thomas Loy

Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg: Bezirk sucht Parkmanager mit Sprachtalent

Leere Mülleimer, weniger Kiffer, dafür mehr Familien: Der Görlitzer Park verändert sich. Nun sucht der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg einen hauptamtlichen Parkchef, der die Anlage in Ordnung hält.

Keine Dealer zu sehen, nirgends. Die Papierkörbe leer, die Wassersprenger am Rotieren. Außerdem: Kitagruppen unterwegs zu den Spielplätzen. Der Görlitzer Park präsentiert sich zum Presserundgang mit Baustadtrat Hans Panhoff (Grüne) wie aus dem Bilderbuch. „Das ist nicht bestellt“, beteuert Panhoff.

Seit Anfang Mai wird im Park täglich der Müll weggeräumt. Dafür hat der Bezirk eine externe Firma beauftragt. 95 000 Euro kostet das im Jahr. Im Herbst soll die Stelle eines Parkmanagers ausgeschrieben werden – Kosten: 80 000 Euro. Außerdem möchte Panhoff „Parkläufer“ einstellen, die zwischen den Nutzergruppen moderieren und auch mal eine unerlaubte Grillfete beenden. Dafür gebe es aber noch keine Finanzierung.

Panhoff möchte einen "Allrounder" einstellen

Den Parkmanager haben sich die Kreuzberger bei der Grün Berlin abgeschaut. Das landeseigene Unternehmen beschäftigt für jede Parkanlage – Gleisdreieck, Südgelände oder Tempelhofer Feld – einen verantwortlichen Manager, der Ansprechpartner für alle Probleme ist. Panhoff stellt sich für den Görli einen „Allrounder“ vor, der möglichst polyglott sei, aber auch etwas von Projektmanagement verstehe. Die Stelle werde international ausgeschrieben.

Gedealt werde weiterhin, sagt Panhoff, aber nicht mehr so aggressiv wie bisher. Dass am Mittwoch keine Drogenhändler zu sehen sind, können sich die Bezirksamtsvertreter nicht erklären. Am vergangenen Wochenende zählte Panhoff 40 bis 50 Afrikaner. Weil Sträucher zurückgeschnitten wurden, gebe es jetzt weniger Drogenverstecke. Mehrere kleinere Parkeingänge wurden bereits oder werden noch geschlossen, allerdings trifft das auf Widerstand. Der Zugang nahe der Cuvrystraße wird jetzt zugemauert. Die Absperrung per Zaun war durchgesägt worden.

"Spätestens um 10 Uhr ist alles sauber"

Lorenz Rollhäuser von der Anwohnerinitiative Görlitzer Park lobt das neue Engagement. „Spätestens um 10 Uhr ist alles sauber.“ Das Parkpublikum habe sich verändert: weniger Jugendliche, die Drogen konsumieren und ganze Nächte im Park verbringen, dafür mehr Familien. Panhoff sagt, das Ziel sei, den Park wieder für alle Nutzer attraktiv zu machen. Campierende Obdachlose, wie etwa Roma-Familien, sind allerdings nicht erwünscht.

Ein Problem bleibt weiter: Der in den Sandboden hineingetretene „Feinmüll“ – Kronkorken, Scherben, Aludeckel, Kippen – wird beim Saubermachen nicht erfasst.

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