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Beliebter Sommer-Treffpunkt: der James-Simon-Park an der Spree in Mitte.

© dpa/Jens Kalaene

Gewalt in Berliner Parks: Spranger hält Alkoholverbot, Einzäunung und nächtliche Schließung für möglich

Nach wiederholten Gewaltvorfällen berät eine Arbeitsgruppe über die Sicherheit in den Berliner Parks. Die Innensenatorin strebt ein einheitliches Vorgehen an.

Die Senatsverwaltung für Inneres will die Sicherheit in Berlins Parkanlagen erhöhen. „Wir entwickeln mit den Bezirken bereits in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe Lösungen“, sagte Innensenatorin Iris Spranger (SPD) der „Berliner Morgenpost“.

Ziel sei ein einheitliches Konzept, um die Kriminalität in den Griff zu bekommen. „Ab einem bestimmten Zeitpunkt muss auch ein Alkoholverbot ausgesprochen werden“, sagte Spranger. Wenn nötig, müssten Parks eingezäunt werden. „Wenn keine anderen Möglichkeiten bleiben, muss man auch darüber nachdenken, Parks ab einem bestimmten Zeitpunkt zu schließen.“

Gewaltvorfälle hatte es in Berliner Parks schon im vergangenen Sommer mehrfach gegeben. Auch in den vergangenen Wochen hat es mehrfach entsprechende Polizeieinsätze gegeben. Am ersten Juni-Wochenende und in der Nacht zum vergangenen Sonntag hatte die Polizei den James-Simon-Park in Berlin-Mitte geräumt.

Die Arbeitsgruppe mit den Bezirken wurde auf Sprangers Initiative hin ins Leben gerufen. Ihre Vertreter kamen erstmals in der vergangenen Woche zusammen. „Dass nicht jeder allein vor sich hin friemelt, ist erstmal gut“, sagte der für Grünflächen zuständige Neuköllner Stadtrat Jochen Biedermann (Grüne). Parkordnungen zu überarbeiten und zu vereinheitlichen, reiche aber nicht aus.

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Verbote und Sperrungen: „In Neukölln keine Notwendigkeit“

Zu Sprangers Vorstoß, in kritischen Situationen ein Alkoholverbot auszusprechen oder Parks einzuzäunen oder zu sperren, sagte Biedermann, er wolle anderen Bezirken keine Ratschläge erteilen. „In Neukölln sehe ich dafür derzeit aber keine Notwendigkeit.“

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Der Stadtrat für Grünflächen in Charlottenburg-Wilmersdorf, Oliver Schruoffeneger, sagte, Alkoholverbote, Einzäunungen und Schließungen müssten zum Instrumentenkasten dazugehören. Es müsse aber eine finanzielle und personelle Absicherung geben, erklärte der Grünen-Politiker.

Im vergangenen Jahr waren aufgrund von Schließungen wegen der Corona-Pandemie immer wieder Tausende Menschen für Partys in die Berliner Parks ausgewichen. Es kam zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Feiernden und Polizisten. Der Bezirk Mitte hatte schließlich für den James-Simon-Park Beschränkungen erlassen. Ab 20 Uhr galt ein Betretungsverbot.

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Bezirksamt und Polizei hofften, mit diesen Maßnahmen „die Spirale von Gewalt in und aus dem Park zu durchbrechen“ und den Park für jene unattraktiv machen, die Gewalt suchen, erklärte Mittes Bürgermeister Stephan von Dassel (Grüne) seinerzeit. Durch die nächtlichen Partys entstand allein im James-Simon-Park ein Schaden von 200.000 Euro.

Auch der Treptower Park wurde im vergangenen Jahr ab einer bestimmten Uhrzeit gesperrt. Im Mauerpark im Bezirk Pankow kam es ebenfalls immer wieder zu nächtlichen Partys. Der Park wurde zwar nicht gesperrt, dennoch räumte die Polizei ihn wiederholt wegen Ruhestörungen. (Tsp, dpa)

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