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Das Notfall-OP-Set mit umfasst 194 verschiedene Teile.

© Sarah Murrenhoff

Gesundheitsversorgung: Berliner Krankenhäuser werden für Terroranschläge ausgerüstet

Krankenhäuser sollen für den Ernstfall gewappnet sein. Gesundheitssenatorin Dilek Kolat überreicht das erste Notfall-OP-Set an die Charité.

Der Anschlag auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz vor knapp zwei Jahren stellte Berliner Kliniken damals vor erhebliche logistische Herausforderungen. Um die Gesundheitsversorgung auch in Ausnahmesituationen wie Terroranschlägen zu garantieren, beauftragte Gesundheitssenatorin Dilek Kolat (SPD) die Berliner Charité damit, ein spezielles Notfall-OP-Set mit Operationsinstrumenten zu entwickeln. „Bei schrecklichen Ereignissen zählt für die Verletzten nicht nur jede Sekunde, sondern auch die bestmögliche Ausstattung der Aufnahmekrankenhäuser mit medizinischem Gerät“, sagte Kolat am Montag bei der Vorstellung der neuen Ausrüstung.

Dafür hat Berlin im Doppelhaushalt 2018/19 die Mittel für den gesundheitlichen Bevölkerungsschutz von 65000 auf 1,2 Millionen Euro erhöht. Mit diesem Geld sollen bis Frühjahr 2019 alle Notfall-Krankenhäuser mit dem sogenannten Berliner-Notfall-Sieb ausgestattet werden. Das spezielle OP-Set ist darauf ausgerichtet, die unterschiedlichsten Verletzungen von Mehrfachverletzten gleichzeitig mit nur einem Set zu versorgen. Insgesamt werden 72 Siebe auf 24 Krankenhäuser verteilt.

Am Montag überreichte Kolat das erste Notfall-Sieb an das Virchow-Klinikum der Charité, wo am 19.Dezember 2016 sechs Schwerstverletzte gleichzeitig behandelt worden waren. „Am Abend des Anschlags hatten wir am Ende nur noch ein OP-Sieb übrig. Wären noch mehr Verletzte gekommen, wäre es mit der Versorgung schwierig gewesen“, sagte der ärztliche Direktor der Charité, Ulrich Frei. „Wir hoffen, dass wir die Notfall-Siebe nie brauchen.“

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