zum Hauptinhalt
Niels Korte.

© Rainer Raschewski

Geschäfte mit Schutzutensilien: Berliner CDU-Kandidat Niels Korte tritt nach Maskenaffäre zurück

Der Treptower CDU-Bundestagskandidat Korte soll von Geschäften in der ersten Pandemie-Welle profitiert haben. Jetzt zieht er Konsequenzen.

Nur einen Tag nachdem Geschäfte mit Schutzmasken öffentlich geworden waren, hat der Berliner CDU-Kandidat Niels Korte seinen Rücktritt angekündigt. Der Jurist kandidierte zur Bundestagswahl in Treptow-Köpenick. Wie berichtet war er an einer Immobilienfirma beteiligt, die in der Pandemie in den Handel mit Corona-Schutzmasken eingestiegen sein soll.

Dabei, so der Vorwurf, soll Korte versucht haben, das Geschäft womöglich durch Nähe zu seinem Parteifreund - dem Bundesgesundheitsminister Jens Spahn - zu erleichtern. "Die Ankündigung von Niels Korte, auf eine Bundestagskandidatur zu verzichten, habe ich mit großem Respekt zur Kenntnis genommen", sagte der Generalsekretär der Berliner CDU, Stefan Evers, am Montagabend.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

"Niels Korte unternimmt diesen Schritt aus freien Stücken. Nach dem von ihm schlüssig und transparent dargelegten Abläufen hat er sich weder als Unternehmer noch als Mitglied der Partei Vorwürfe zu machen."

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Gerade in der "herausfordernden Zeit der Pandemiebekämpfung" sei Vertrauen die "Leitwährung" der Politik, schreibt Evers in einer Erklärung: "Die Berichterstattung der letzten Tage drohte dieses Vertrauen zu gefährden", heißt es weiter. "Vor diesem Hintergrund handelt Niels Korte aus Verantwortung für unsere Partei und ihre mehr als 13.000 Mitglieder, die sich leidenschaftlich für das Gemeinwohl engagieren."

Die Berliner CDU bleibe geschlossen, sie wolle "nach fünf Jahren ideologisch getriebener Politik von Rot-Rot-Grün die großen Chancen unserer Stadt" nutzen, sagte Evers: "Mit seiner Entscheidung stellt Niels Korte sich in den Dienst dieser Sache."

Nach Tagesspiegel-Informationen lag der Berliner Staatsanwaltschaft zu Niels Korte am Montag keine Anzeige vor. Aus der Union hieß es, sein Fall sei allenfalls "ein minderschwerer". Niemand - auch außerhalb der Christdemokraten - wirft Korte vor, gegen Gesetze verstoßen zu haben.

Derzeit wird gegen den früheren CDU-Politiker und Thüringer Bundestagsabgeordneten Mark Hauptmann im Zusammenhang mit Maskengeschäften ermittelt. Es bestehe der Verdacht der Bestechlichkeit. Auch andere Landes- und Bundespolitiker aus CDU und CSU waren in den letzten Tagen wegen der sogenannten Maskenaffäre aus der Partei ausgetreten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false