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Die Brüder Achmed (l.) und Hussein Chaer bilden ihre Athleten in ihrer Wrestlingschule im Neuköllner Rollbergkiez aus. 

© German Wrestling Federation

German Wrestling Federation veranstaltet Turniere: Neuköllner Wrestling-Brüder sind zurück im Geschäft

Wegen Corona mussten Achmed und Hussein Chaer ihre Wrestlingschule schließen, Turniere waren nicht möglich. Doch jetzt starten sie wieder durch.

Die German Wrestling Federation (GWF) aus Berlin-Neukölln ist zurück. Nach einer langen, pandemiebedingten Pause veranstalten die Geschäftsführer Ahmed und Hussen Chaer wieder Turniere. Mit Engagements als Stuntmen haben sie sich über Wasser halten können. 

Seit mehr 25 Jahren veranstalten die Chaers Wrestlingevents in Berlin (Tagesspiegel berichtete). Im Juli konnten sie das erste Turnier seit dem ersten Lockdown durchführen. Aufgrund der Corona-Bestimmungen sei die Show aufgeteilt worden auf zwei Veranstaltungen, sagt Ahmed Chaer, mit jeweils 170 Zuschauenden. 

Dort traten unter anderem der aus der TV-Serie „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ bekannte Wrestler Pascal Spalter auf sowie Erkan Sulcani und Georges Khoukaz, die beide in der TNT-Serie „4 Blocks“ zu sehen waren. 

Kein Wrestlingtraining wegen Corona

Der Lockdown habe die GWF vor große Herausforderungen gestellt, sagt Ahmed Chaer. Die Wrestlingschule in Neukölln musste schließen. Ohne regelmäßiges Training sei es für die Athleten schwierig gewesen, in Form zu bleiben. „Alle haben zu Hause getan, was sie konnten“, sagt Chaer. „Aber nur Schwimmen und Ringen können den Körper fit halten für das Wrestling.“ Beides war über lange Zeit unmöglich. 

Um wirtschaftlich über die Runden zu kommen, setzten die Brüder auf ihr zweites Standbein: die Filmbranche. Ahmed Chaer war bei der Produktion des Hollywood-Blockbusters „Matrix 4“ in Babelsberg engagiert, indem er als FBI-Agent zu sehen sein wird. 

Und bei der Verfilmung des Buch „Sonne und Beton“ von Felix Lobrecht übernahmen die Brüder gemeinsam die Stuntkoordination. Der Film spielt im Neukölln der 1990er Jahre. 

Neue Events und Entertainment-Produkte

„Die Hygienekonzepte der Filmbranche haben wir als Vorbild genommen für unser eigenes Konzept bei den Live-Events“, sagt Ahmed Chaer. Bei der behördlichen Genehmigung sei ihm die Frage gestellt worden, ob es sich bei Wrestling um Sport oder Kunst handle. Für Sport gelten strengere Regeln. 

Doch ein Wrestler spiele eine Rolle, sagt Chaer, Abläufe würden vorab geprobt. Die Athleten würden sie mit einer „künstlerischen Freiheit“ vor Publikum aufführen. Mit dieser Argumentation habe er die Zulassung letztlich erwirken können, sagt er. 

Für August ist bereits das nächste Event im Festsaal Kreuzberg geplant. Dann sollen nach derzeitigem Stand der Planungen 500 Personen zuschauen können. Inzwischen seien auch Stehplätze wieder erlaubt. Im Mai hat die GWF außerdem eine Videoserie produziert, die in Kürze auf Amazon veröffentlicht werden soll. Für die Wrestling-Fans soll es zudem Anfang 2022 ein Hörbuch geben, das über den Anbieter Audible vertrieben wird.

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