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Katze beim Tierarzt.

© picture alliance / dpa-tmn

Gerichtsurteil: Bewährung für Tierarzt ohne Zulassung

Er betrieb unter anderem eine "Naturheilpraxis für Tiere", hatte aber keine veterinärmedizinische Zulassung. Jetzt wurde er verurteilt.

Tierische Lieblinge seien bei ihm in den besten Händen, warb Christoph C. im Internet für sich. Als angeblicher Nottierarzt trat der Mann aus Pankow auf. Doch er sorgte für Empörung nicht nur unter Tierhaltern: Der 50-Jährige praktizierte drei Jahre lang ohne Zulassung. Vor dem Amtsgericht gab er nun 18 Fälle des Betrugs sowie den Missbrauch von Berufsbezeichnungen zu. „Er musste von irgendwas leben“, erklärte einer seiner beiden Anwälte. C. liebe Tiere. Er sei ein Heiler.

Tatsächlich hat der 50-Jährige studiert. Sogar Veterinärmedizin. 18 Jahre war er legal Tierarzt. Doch Beschwerden über seine Methoden und Mittel häuften sich. 2008 begann ein Verfahren, das fünf Jahre später mit der Aberkennung der Approbation endete - wegen „Unwürdigkeit“. C. sei nicht mehr tragbar, so die Tierärztekammer. C. machte dreist weiter. Zuletzt wohl in einer Art Garage. Ein Nottierarzt (54) berichtete vor Gericht, er habe in vielen Fällen in Zusammenhang mit C. erlebt, „dass schlecht oder konträr zur üblichen Methode behandelt wurde“. Einer Hundehalterin, die mit einem am Lid verletzten Tier kam, soll C. unter anderem erklärt haben: „Alles eine Sache der Ernährung.“

Im März 2017 wurde C. festgenommen. Zwei Monate saß er in U-Haft. Es werde keine weiteren Taten gegen, zeigte er nun Einsicht. 14 Monate Haft auf Bewährung verhängte das Amtsgericht Tiergarten. Um mögliche Behandlungsfehler ging es nicht.

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