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Nachhaltige Mobilität. Wer ein elektrisches Nutzfahrzeug für sein Gewerbe braucht, kann ab Oktober vom Senat über das Welmo-Programm eine Förderung beantragen.

© picture alliance / Jan Woitas/dp

Exklusiv

Geld für den Elektro-Fuhrpark: Berlin fördert wieder E-Autos von Firmen

Kleine und mittlere Unternehmen stehen im Fokus des Senatsprogramms Welmo. Es beginnt wieder im Oktober und soll den Umstieg auf E-Mobilität erleichtern.

Die erste Förderperiode war ein Erfolg, die Mittel waren schnell ausgeschöpft. Ab Oktober legt der Senat jetzt beim Förderprogramm „Wirtschaftsnahe Elektromobilität“ – kurz Welmo – nach. Es war seit März ausgesetzt, da die Fördermittel von sechs Millionen Euro aufgebraucht waren und „die Anträge abgearbeitet wurden“, wie ein Sprecher sagte.

Allerdings gibt es ein paar Anpassungen an die Richtlinien: Eine Doppelförderung von Bund und Land wird es nicht mehr geben. Der Bund hatte, wie im Tagesspiegel-Background bereits berichtet, die Umweltbonusprämie für Pkw verdoppelt.

Nun müssen sich die Antragsteller entscheiden: Entweder die Kaufprämie vom Bund oder die Welmo-Förderung vom Land. Pkw werden im neuen Welmo-Programm gar nicht mehr gefördert, wie der Tagesspiegel von der Senatswirtschaftsverwaltung erfuhr.

Der Fokus liege bei Welmo künftig auf elektrisch betriebene Nutzfahrzeuge – damit sollen vor allem kleine, mittlere Berliner Unternehmen und Selbstständige unterstützt werden, die ihre Fahrzeuge oder ihre Flotten elektrifizieren wollen.

Für E-Nutzfahrzeuge ab einem Netto-Listenpreis von 40 000 Euro gibt es Prämien von bis zu 15 000 Euro. „Wir werden die gewerbliche Elektromobilität in Berlin weiter unterstützen.

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Gleichzeitig helfen wir dabei, die Berliner Konjunktur anzukurbeln und den Klimaschutz zu stärken. Berliner Unternehmen wie zum Beispiel Spediteure, Handwerker oder Logistiker leisten mit dem Umstieg auf elektrische Antriebe einen wichtigen Beitrag für die nachhaltige Mobilitätswende“, sagte Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) dem Tagesspiegel.

Auch rollende Espressobars, Roller und E-Flitzer werden nun gefördert

Neu hinzugekommen im Förderprogramm sind zudem elektrische Klein- und Leichtfahrzeuge: etwa die rollenden Espresso-Bars, die auf Wochenmärkten oder auf dem Tempelhofer Feld stehen, oder E-Flitzer wie der Toyota i-Road oder Konkurrent Twizy von Renault – also per Strom betriebene, ultraleichte Zweisitzer oder Dreiräder.

Geholfen werden soll mit Welmo kleinen und mittleren Unternehmen – gewerblich und gemeinnützig – und Selbstständigen mit Sitz in Berlin, die ein Fahrzeug für ihr Gewerbe benötigen. Sowohl für rein mit Batterie oder Brennstoffzelle betriebene oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeuge kann finanzielle Unterstützung beantragt werden.

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Gefördert wird auch eine Ladeeinfrastruktur: also Stromsäulen. Zu dem Bereitstellen der Ladeinfrastruktur gehöre auch, dass der Anschluss an das Nieder- oder Mittelspannungsnetz anteilig gefördert wird.

Um eine nachhaltige Mobilität zu fördern hat die Wirtschaftverwaltung zu Jahresbeginn angekündigt, dass im kommenden Jahr statt der derzeit sechs dann sogar 7,8 Millionen Euro in das Programm fließen sollen. Welmo ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans, mit dem Berlins rot-rot-grüne Regierung die Stickoxidbelastung in der Stadt reduzieren will. Anträge können in Kürze auf der Internetseite der Förderbank IBB unter www.welmo.de gestellt werden.

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